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FOKUS 2-US-Konjunkturdaten schieben Dax an

Veröffentlicht am 09.09.2010, 15:29
Aktualisiert 09.09.2010, 15:36
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* Kursverluste bei Versorgern bremsen Aufstieg

* Autowerte gesucht

* Continental schalten im MDax einen Gang hoch

(neu: US-Daten, Lanxess, Autowerte)

Frankfurt, 09. Sep (Reuters) - Überraschend gute US-Konjunkturdaten aus den USA haben die Kauflaune der Anleger am deutschen Aktienmarkt wieder erhöht. Der Dax notierte am Donnerstagnachmittag 1,1 Prozent fester bei 6230 Zählern. Sowohl der Wochenbericht vom Arbeitsmarkt als auch die Handelsbilanz für Juli waren etwas besser ausgefallen als erwartet. Das sei ein Hoffnungsschimmer, aber gerade auf dem Arbeitsmarkt würden erst die nächsten Wochen zeigen, wie nachhaltig die Entwicklung sei, sagte Analyst Thomas Amend von HSBC Trinkaus. In der zurückliegenden Woche haben so wenige Amerikaner erstmalig einen Antrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt wie seit zwei Monaten nicht mehr. Die Zahl fiel auf 451.000, Analysten hatten mit 470.000 Anträgen gerechnet. Gebremst wurde der Aufstieg des Dax allerdings durch Kursverluste bei den Dax-Schwergewichten E.ON und RWE. Höhere Folgekosten des Atom-Kompromisses belasteten laut Händlern die Versorgertitel, die in der Spitze mit Abschlägen von jeweils 1,7 Prozent zu den größten Verlierern zählten.

In Regierungskreisen und von Koalitionspolitikern wurden am Donnerstag Medienberichte bestätigt, wonach die Abgabe für die Verlängerung der Laufzeit über die vereinbarten neun Euro pro erzeugter Megawattstunde Atomstrom hinaus steigt, wenn der Strompreis nach 2017 steigen sollte. Solch eine flexible Regelung dürfte das Gewinnpotenzial der Versorger langfristig schmälern, urteilten die Analysten von Merck Finck & Co.

Gesucht waren am Donnerstag die Aktien des Lkw- und Maschinenbauers MAN, die sich im Dax mit einem Plus von bis zu 3,2 Prozent auf 74,77 Euro an ihr Zwei-Jahres-Hoch von Ende Juli heranarbeiteten. Die brasilianische Regierung habe den Zeitraum für die Gewährung von Lkw-Subventionen um drei Monate bis Ende März 2011 verlängert, schrieb Analyst Ben Maslen von Bank of America/Merrill Lynch. Damit werde der brasilianische Markt 2011 voraussichtlich nicht wie bislang befürchtet schrumpfen. Er sehe daher Chancen für eine Anhebung der Prognosen.

AUFTRIEB FÜR AUTOWERTE

Auftrieb erhielten auch die Autowerte, die seit Jahresbeginn bereits überdurchschnittlich zugelegt haben. Daimler und Volkswagen zählten mit einem Plus von 2,5 beziehungsweise 1,5 Prozent zu den größten Gewinnern im Dax. BMW lagen 1,3 Prozent im Plus. Der Münchner Autobauer profitiert vom anhaltenden Boom bei Oberklasse-Fahrzeugen. BMW lieferte im August nach eigenen Angaben weltweit 103.239 Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce aus - 12,5 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Der Absatz habe sich besser entwickelt als erwartet, sagte Vertriebschef Ian Robertson. Auch bei Peugeot griffen die Anleger zu. Die Aktien des Autobauers stiegen in Paris um 5,2 Prozent. Fiat konnten von einer Hochstufung durch die Analysten von JP Morgan profitieren und zogen in Mailand um 2,8 Prozent an.

Im MDax<.MDAXI> favorisierten die Anleger vor allem Lanxess, die nach einer Kaufempfehlung von Equinet um 4,8 Prozent zulegten. Die Analysten hatten die Akien auf "buy" von "accumulate" hochgestuft und dies unter anderem mit der starken Marktstellung von Lanxess begründet. Einen Gang hochgeschaltet haben auch Continental, die um bis zu vier Prozent auf ein Zwei-Jahres-Hoch von 53,08 Euro stiegen. Durch die geplante Einführung der EU-Siegel für spritsparende und leise Reifen werde der Marktanteil von Premium-Reifen voraussichtlich steigen, schrieb Analyst Yann Benhamou von Exane BNP in einem Kommentar. Hersteller wie Continental oder Michelin würden davon profitieren, da dies für sie keine zusätzlichen Kosten für Forschung und Entwicklung bedeute. Michelin notierten an der Pariser Börse gut zwei Prozent fester bei 63,32 Euro.

(Reporter: Daniela Pegna; redigiert von Olaf Brenner)

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