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Unicredit arbeitet an stabilerer Bilanz - Emission und Rückkauf von Anleihen

Veröffentlicht am 25.01.2012, 11:21
MAILAND (dpa-AFX) - Die italienische Großbank Unicredit arbeitet weiter mit Hochdruck an einer stabileren Finanzierung und einer besseren Kapitalstruktur. Parallel zu der Zeit laufenden Kapitalerhöhung über 7,5 Milliarden Euro wollen die Italiener zum einem eigene Schulden in Höhe von drei Milliarden Euro zurückkaufen. Zum anderen plant die HVB-Mutter offenbar die Emission einer mit Vermögenswerten gedeckten Anleihe im Volumen von 25 Milliarden Euro. Dies berichtete die 'Financial Times' am Mittwoch unter Berufung auf die bei der Börse in Luxemburg eingereichten Dokumente. Das Geld solle für die Finanzierung der laufenden Geschäfte verwendet werden.

Sollte die Platzierung der Anleihe gelingen, dürfte die Unicredit die Refinanzierung für dieses Jahr so gut wie abgeschlossen haben. Die Italiener wären damit eine Sorge los. Vor kurzem waren die italienischen Großbanken vor allem wegen ihres starken Engagements in Staatsanleihen des Landes mit die größten Problemfälle in der europäischen Finanzbranche. Aber dank der von der EZB im Dezember zur Verfügung gestellten Möglichkeit für Banken, sich für drei Jahre Geld ins Haus zu holen, ist die Anspannung auf dieser Seite deutlich geringer geworden.

So habe die Unicredit über dieses Instrument rund 90 Prozent des im laufenden Jahr notwendigen Geldbedarfs abgedeckt, berichtet die 'FT' unter Berufung auf eine Studie von Morgan Stanley . Mit dem am Mittwoch von der Bank angekündigten Rückkauf von eigenen Anleihen soll die Eigenkapitalseite weiter aufgepäppelt werden. Dabei macht sich die Unicredit ausgerechnet die eigentlich schlechte Marktsituation zunutze. Da die Papiere meist deutlich unter ihrem Nennwert zurückgekauft werden können, wird bei einem Erwerb ein Buchgewinn fällig. Dieser steigert den Gewinn und das Kernkapital.

Mit einem ähnlichen Schritt hat zum Beispiel die Commerzbank jüngst 700 Millionen Euro in die Bücher geholt. Diese sind Teil des von der zweitgrößten deutschen Bank veröffentlichten Plans, die Kapitallücke von 5,3 Milliarden Euro schließen zu wollen. Bei der Unicredit betrug das Loch in der Bilanz fast acht Milliarden Euro. Dieses ist jedoch durch die derzeit laufende Ausgabe neuer Aktien über 7,5 Milliarden Euro so gut wie gestopft. Die Anfang Januar angekündigte Kapitalerhöhung hatte zu heftigen Turbulenzen bei der Unicredit-Aktie geführt.

Das Papier fiel in den Tagen nach der Ankündigung wie ein Stein von mehr als 4 Euro auf 2,20 Euro. Inzwischen hat sich die Aktie deutlich erholt. Am Mittwoch konnte sie weiter leicht zulegen und notierte zuletzt bei 3,76 Euro - rund 70 Prozent mehr als zum Tief am 6. Januar./zb/stb/tw

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