(Mit Schlusskursen)
Zürich, 05. Mär (Reuters) - Kräftige Kursgewinne der beiden
Pharmatitel Novartis und Roche haben am
Donnerstag die Schweizer Börse vor dem Schlimmsten bewahrt. Die
Aktien der beiden Schwergewichte zogen kräftig an und konnten
die Kursverluste in den Finanzwerten wenigstens zum Teil
ausgleichen. Gewinnmitnahmen in den US-Aktien drückten gegen
Handelsschluss aber auch in der Schweiz auf die Stimmung und der
SMI<.SSMI> schloss dann 1,54 Prozent tiefer auf 4390,18 Zählern.
Der breite SPI<.SSHI> verlor 1,34 Prozent auf 3699,93 Zähler.
Der Roche-Genussschein profitierte nach Händlerangaben von
einer technische Erholung und einer positiven Studie über
europäische Pharmatitel und schloss 3,2 Prozent höher. Novartis
gewannen 1,3 Prozent. "Die beiden Titel sind technisch total
überverkauft und fundamental sehr günstig bewertet", sagte ein
Händler. Zudem halfen Roche Spekulationen, dass die
Vollübernahme der US-Tochter Genentech bald abgeschlossen
werden dürfte. Damit wäre auch der Druck weg, der den "Bon"
schon längere Zeit belastet. Roche dürfte zwar die Offerte für
Genentech erhöhen, aber nicht so stark wie befürchtet, hiess es.
Höher notierten die ebenfalls relativ konjunkturresistenten
Actelion. Basilea profitierten von einer
Kaufempfehlung der Bank of America.
Nestle , die am Vortag gestiegen waren, gingen 2,25
Prozent schwächer aus dem Markt.
Nach dem Kurssprung vom Vortag schwächten sich die Aktien
des Agrarchemiekonzerns Syngenta um 2,2 Prozent ab.
Auch andere Chemietitel gaben nach, was Händler mit einer
negativen Sektor-Studie einer US-Bank erklärten.
Ein Kurssturz der Aktien der britischen Lebensversicherung
Aviva und der niederländischen ING belasteten die
Finanzwerte. Europaweit standen Versicherungen unter Druck.
Aviva sackten nach der Bekanntgabe der Ergebnisse 2008 um über
20 Prozent ab. Händler führten Befürchtungen an, das Unternehmen
müsse sein Kapital erhöhen. ING sackten um 14 Prozent ab.
Auch die Aktien der Schweizer Versicherer wurden in
Mitleidenschaft gezogen. Swiss Re verloren 5,8 Prozent,
Baloise gaben knapp fünf Prozent nach und
Zurich büssten fast zwölf Prozent ein. Der
Europa-Versicherungsindex verlor zwölf Prozent. Bei den Banken
fielen die UBS knapp sieben und Credit Suisse
fast sechs Prozent.
Holcim büssten über neun Prozent an Wert ein.
Verschiedene Banken senkten im Anschluss an die am Vortag
veröffentlichte Halbierung des Jahresgewinns das Kursziel für
den Zementkonzern. Am Mittwoch waren die Holcim-Aktien 5,5
Prozent gestiegen. Aggressive Deckungskäufe halfen den Kurse von
Oerlikon und Sulzer.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert
Schmieder)