Investing.com - Das Pfund hat am Donnerstag einen Höhenflug gestartet, nachdem der Obere Zivilgerichtshof in Großbritannien entschieden hatte, dass die britische Premierministerin Theresa May den Ausstieg aus der Europäischen Union nicht ohne eine Parlamentsabstimmung einleiten kann.
Der GBP/USD Kurs erreicht einen Höchststand von 1,2450 und damit sein höchstes Niveau seit dem 10. Oktober und lag zuletzt auf 1,2425.
Der Obere Zivilgerichtshof Großbritanniens hatte entschieden, dass die Regierung nicht die Befugnis habe, ohne einen Parlamentsbeschluss den Ausstieg aus der EU nach Artikel 50 des Lissabon Vertrags einzuleiten.
Es wird heute noch mit einer formalen Stellungsnahme der Regierung gerechnet, ob diese den Obersten Gerichtshof in Großbritannien anrufen werde.
Das Pfund war schon vor Bekanntwerden des Urteils gestiegen, nachdem Daten aus dem britischen Dienstleistungssektor für den vergangenen Monat das höchste Wachstum seit Januar aufgezeigt hatten. Allerdings ist der Inflationsdruck ebenfalls gestiegen.
Wie der Anbieter von Finanzdaten Markit meldete, ist sein Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe von 52,6 im September auf nun 54,5 gestiegen.
Volkswirte hatten eher mit einem leichten Rückgang auf 52,4 gerechnet.
Die Umfrage zeigte auch, dass das schwache Pfund im Oktober zu einem erheblichen Anstieg des Kostendrucks geführt hat. Die Inflation der Einkaufspreise lag dem Report nach auf ihrem höchsten Niveau seit März 2011.
Ähnliche Umfragen aus der Industrie und dem Baugewerbe vom Beginn der Woche haben ebenfalls steigende inflationäre Tendenzen angedeutet, wobei die zunehmenden Kosten für die Unternehmen bald auf die Verbraucher durchschlagen könnten.
Die Investoren warten nun noch auf die heutige Zinsentscheidung der Bank von England und deren vierteljährliche Inflationsprognose.