* Verlust der Bestnote für US-Kreditwürdigkeit setzt zu
* EZB-Eingriff stützt Anleihenkurse am Rentenmarkt
* Bundesregierung dämpft Hoffnung größeren Rettungsschirm
(neu: Wall Street Eröffnung, einige Aktienkurse)
Frankfurt, 08. Aug (Reuters) - Der Ausverkauf an den
weltweiten Aktienmärkten geht weiter: Nachdem die Ratingagentur
S&P am Wochenende den USA ihre Bestnote aberkannt hatte, warfen
die Anleger in Asien, Europa und den USA Aktien am Montag im
großen Stil Aktien aus ihren Portfolios. Der Eingriff der
Europäischen Zentralbank (EZB) am Rentenmarkt stützte zwar die
Kurse der italienischen und spanischen Anleihen. Doch konnte der
Euro
An der Wall Street brachen die Kurse zu Handelsbeginn ebenfalls kräftig ein. Der Dow-Jones-Index<.DJI> verlor in den ersten Minuten 2,6 Prozent, der S&P500<.SPX> und der Nasdaq-Composite<.IXIC> je mehr als drei Prozent. Der Dax<.GDAXI> fiel bis zum Nachmittag um vier Prozent auf 5986 Punkte und notierte damit so niedrig wie seit fast einem Jahr nicht mehr. Sollte der Dax im Minus schließen, wäre es der neunte Tagesverlust in Folge. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> und der Stoxx50<.STOXX50> verloren 1,6 Prozent. Im Gegenzug schossen die Volatilitätsindizes VDax<.V1XI> und VStoxx<.V2TX>, die die Nervosität der Anleger anzeigen, um je bis zu zwölf Prozent in die Höhe. Auch in Fernost war der Ausverkauf weitergegangen: Der japanische Leitindex <.N225> verlor 2,2 Prozent, der chinesische<.SSEC> 3,8 Prozent.
Verkauft wurden im deutschen Aktienhandel bei hohem Umsatz
vor allem die Favoriten des Vorjahres: BMW
Auslöser für die Talfahrt ist Händlern zufolge neben der Herabstufung der US-Bonität von "AAA" auf "AA+" durch S&P am Wochenende die Sorge um die Zukunft der Euro-Zone. "Die Leute glauben nicht wirklich, dass in Europa die Lage unter Kontrolle ist", erklärte ein Händler.
BUNDESREGIERUNG GRÄBT EURO-ERHOLUNG DAS WASSER AB
Am Devisenmarkt profitierte der Euro
Händler machten dafür Zweifel am politischen Willen zur Aufstockung des Rettungsfonds EFSF verantwortlich. Die Bundesregierung hatte über ihren Sprecher betonen lassen, der EFSF werde nicht aufgestockt. Sie widersprach damit dem französischen Finanzminister Francois Baroin, der das Gegenteil in Aussicht gestellt hatte. "Dass die Bundesregierung jetzt auf Konfrontationskurs geht, ist genau das, was niemand gebrauchen kann", monierte Unicredit-Rentenstratege Kornelius Purps. "Es war ja der Hauptkritikpunkt am jüngsten Gipfel, dass der EFSF ohne Ende Aufgaben bekommen hat, aber kein Geld."
Am Rentenmarkt gingen die Risikoaufschläge (Spreads) italienischer und spanischer Staatsanleihen gegenüber den entsprechenden Bundespapieren über mehrere Laufzeiten zurück. Nach Aussage von Händlern kaufte die EZB Papiere im Volumen von mehreren Milliarden Euro auf.
Hoch im Kurs blieb aber die Antikrisen-Währung Gold
Am Rohstoffmarkt brach der Ölpreis aus Furcht vor einem
Rückfall der USA in die Rezession ein. Ein Nordseeöl der Sorte
Brent
(Reporter: Hakan Ersen, Kirsti Knolle und Tom Körkemeyer und Andrea Lentz; redigiert von Olaf Brenner)