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TOP-THEMA-Ausverkauf an Finanzmärkten geht weiter

Veröffentlicht am 08.08.2011, 16:34
Aktualisiert 08.08.2011, 16:40
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* Verlust der Bestnote für US-Kreditwürdigkeit setzt zu

* EZB-Eingriff stützt Anleihenkurse am Rentenmarkt

* Bundesregierung dämpft Hoffnung größeren Rettungsschirm

(neu: Wall Street Eröffnung, einige Aktienkurse)

Frankfurt, 08. Aug (Reuters) - Der Ausverkauf an den weltweiten Aktienmärkten geht weiter: Nachdem die Ratingagentur S&P am Wochenende den USA ihre Bestnote aberkannt hatte, warfen die Anleger in Asien, Europa und den USA Aktien am Montag im großen Stil Aktien aus ihren Portfolios. Der Eingriff der Europäischen Zentralbank (EZB) am Rentenmarkt stützte zwar die Kurse der italienischen und spanischen Anleihen. Doch konnte der Euro nur kurz profitieren, denn viele Anleger zweifeln am politischen Willen der nördlichen Länder der Euro-Zone zur Solidarität mit den hochverschuldeten südlichen Ländern. Hoch im Kurs stand lediglich die Krisenwährung Gold.

An der Wall Street brachen die Kurse zu Handelsbeginn ebenfalls kräftig ein. Der Dow-Jones-Index<.DJI> verlor in den ersten Minuten 2,6 Prozent, der S&P500<.SPX> und der Nasdaq-Composite<.IXIC> je mehr als drei Prozent. Der Dax<.GDAXI> fiel bis zum Nachmittag um vier Prozent auf 5986 Punkte und notierte damit so niedrig wie seit fast einem Jahr nicht mehr. Sollte der Dax im Minus schließen, wäre es der neunte Tagesverlust in Folge. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> und der Stoxx50<.STOXX50> verloren 1,6 Prozent. Im Gegenzug schossen die Volatilitätsindizes VDax<.V1XI> und VStoxx<.V2TX>, die die Nervosität der Anleger anzeigen, um je bis zu zwölf Prozent in die Höhe. Auch in Fernost war der Ausverkauf weitergegangen: Der japanische Leitindex <.N225> verlor 2,2 Prozent, der chinesische<.SSEC> 3,8 Prozent.

Verkauft wurden im deutschen Aktienhandel bei hohem Umsatz vor allem die Favoriten des Vorjahres: BMW, VW, K+S und Infineon - allesamt 2010 Top-Performer - zählten mit Verlusten teils über sieben Prozent zu den größten Verlierern. "Diese Unternehmen hängen stark am Tropf der Konjunktur, und wenn die ins Stocken gerät, ist es aus mit den hohen Gewinnen", fasste ein Händler zusammen. Folgerichtig entzogen sich die Aktien von Unternehmen der Talfahrt, die nicht von der Wirtschaftsentwicklung abhängen: die Versicherer Allianz und Münchener Rück zogen um über ein Prozent an. Auf europäischer Ebene sah es ähnlich aus.

Auslöser für die Talfahrt ist Händlern zufolge neben der Herabstufung der US-Bonität von "AAA" auf "AA+" durch S&P am Wochenende die Sorge um die Zukunft der Euro-Zone. "Die Leute glauben nicht wirklich, dass in Europa die Lage unter Kontrolle ist", erklärte ein Händler.

BUNDESREGIERUNG GRÄBT EURO-ERHOLUNG DAS WASSER AB

Am Devisenmarkt profitierte der Euro denn auch nur vorübergehend von den mutmaßlichen Anleihe-Käufen der EZB. Die Gemeinschaftswährung fiel bis zum Mittag unter 1,42 Dollar von 1,44 Dollar im frühen Geschäft. Zum Freitagabend war das ein Verlust von rund einem US-Cent.

Händler machten dafür Zweifel am politischen Willen zur Aufstockung des Rettungsfonds EFSF verantwortlich. Die Bundesregierung hatte über ihren Sprecher betonen lassen, der EFSF werde nicht aufgestockt. Sie widersprach damit dem französischen Finanzminister Francois Baroin, der das Gegenteil in Aussicht gestellt hatte. "Dass die Bundesregierung jetzt auf Konfrontationskurs geht, ist genau das, was niemand gebrauchen kann", monierte Unicredit-Rentenstratege Kornelius Purps. "Es war ja der Hauptkritikpunkt am jüngsten Gipfel, dass der EFSF ohne Ende Aufgaben bekommen hat, aber kein Geld."

Am Rentenmarkt gingen die Risikoaufschläge (Spreads) italienischer und spanischer Staatsanleihen gegenüber den entsprechenden Bundespapieren über mehrere Laufzeiten zurück. Nach Aussage von Händlern kaufte die EZB Papiere im Volumen von mehreren Milliarden Euro auf.

Hoch im Kurs blieb aber die Antikrisen-Währung Gold. Der Preis des Edelmetalls markierte mit 1715,01 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) eine neue Bestmarke.

Am Rohstoffmarkt brach der Ölpreis aus Furcht vor einem Rückfall der USA in die Rezession ein. Ein Nordseeöl der Sorte Brent verlor 2,6 Prozent, US-Leichtöl der Sorte WTI sogar drei Prozent.

(Reporter: Hakan Ersen, Kirsti Knolle und Tom Körkemeyer und Andrea Lentz; redigiert von Olaf Brenner)

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