(neu: Schlusskurse)
Zürich, 23. Jul (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Freitag gut gehalten geschlossen. Händler erklärten, gute
Unternehmensergebnisse aus den USA und Europa sorgten für eine
Stimmungsaufhellung am Markt. Vor den nachbörslich
veröffentlichten Stresstests europäischer Banken hielten sich
aber viele Anleger mit Transaktionen zurück.
Der SMI <.SSMI> der Bluechips, der vor einer Woche bei 6184
Punkten stand, schloss um 0,1 Prozent höher auf 6201 Zählern.
Der breite SPI <.SSHI> legte ebenfalls um 0,1 Prozent auf 5483
Punkte zu.
Im Mittelpunkt standen die Bankaktien. Spekulationen und
Gerüchte rund um die Stresstests beschäftigen die Börsianer. So
könnten rund zehn der insgesamt 91 getesteten europäischen
Banken bei den Tests durchgefallen seien, hiess es am Markt.
Auch wurden Fragen zur Methodologie der Tests gestellt. Credit
Suisse, deren Aktien am Vortag nach dem mit
Enttäuschung aufgenommenen Quartalsbericht kräftig gefallen
waren, zogen 1,2 Prozent an. UBS dagegen verloren 0,3
Prozent. UBS wird am Dienstag den Quartalsbericht vorlegen. Bei
den Versicherungsaktien verloren Zurich 1,1 Prozent.
Wenig gefragt waren die Roche-Titel, die 1,5 Prozent
verloren. Mehrere Analysten reduzierten für den "Bon Roche" nach
dem Halbjahresbericht vom Vortag die Empfehlung und das
Kursziel. Novartis gingen unverändert aus dem Handel.
Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat ein von Novartis entwickeltes
Generikum des Sanofi-Blockbusters Lovenox zugelassen.
Syngenta, die am Vortag wegen eines enttäuschenden
Ergebnisses und einer Gewinnwarnung über fünf Prozent
eingebrochen waren, büssten 0,4 Prozent ein.
Verschiedene Industriewerten setzten den Anstieg fort.
ABB waren um 1,7 Prozent höher. Der
Elektrotechnikkonzern hatte am Vortag die Anleger mit seinem
Zwischenbericht positiv überrascht und die Aktie hatte 4,2
Prozent gewonnen.
Lonza kletterten 4,2 Prozent. Bereits am Vortag
hatte der Titel gut zwei Prozent gewonnen. Lonza hatte am Vortag
eine gutes Ergebnis vorgelegt, das vor allem dank Sparmassnahmen
zustande gekommen war. "Nun aber schätzt der Markt die
Aussichten besser ein", sagte ein Händler. Dies helfe der
unterbewerteten Aktie.
Unter den Nebenwerten rückten Calida zwei Prozent
vor. Der Wäschehersteller weist für die ersten sechs Monate
knapp fünf Millionen Franken Gewinn aus und rechnet im zweiten
Halbjahr mit einer positiven Umsatz- und Ertragsentwicklung.
Calida dürfte die Wende geschafft haben, sagte ein Händler.
Bellevue Group hingegen verloren 0,7 Prozent. Der
Vermögensabfluss hielt im ersten Halbjahr an und die
Finanzgesellschaft rechnet mit einem weiterhin angespannten
Markt.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)