NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Freitag nach der jüngsten Rally zunächst moderat nachgegeben. Sie folgten damit den europäischen Aktienmärkten, die nach dem gestrigen Kurssprung ebenfalls Gewinnmitnahmen hinnehmen mussten. Insgesamt freundliche US-Konjunkturdaten und mehrheitlich positiv aufgenommene Unternehmenszahlen hielten die Verluste an der Wall Street aber in Grenzen.
Der Dow Jones Industrial sank in der ersten Handelsstunde um 0,16 Prozent auf 12.188,88 Punkte, steuert aber am zweitletzten Handelstag im Oktober dennoch auf den größten Monatsgewinn seit Januar 1987 zu. Für den breiter gefasste S&P 500 ging es um 0,35 Prozent auf 1.280,11 Punkte nach unten. An der Technologiebörse Nasdaq verlor der Composite-Index 0,34 Prozent auf 2.729,38 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 gab um 0,37 Prozent auf 2.390,98 Punkte nach.
Es dürfte nun eine etwas kritischere Nachlese der Ergebnisse des EU-Gipfels einsetzen, hieß es seitens der HSH Nordbank. Auch Börsianer verwiesen darauf, dass 'der Teufel im Detail steckt'. Mit der Einigung im Rücken buhlt Europa nun um Milliarden-Investitionen aus China. Die Regierung in Peking gibt sich aber vorsichtig abwartend.
Aus dem Dow Jones gab es Zahlen vom Ölkonzern Chevron , dessen Papiere 0,27 Prozent auf 109,26 US-Dollar gewannen. Laut Händlereinschätzungen ist der Gewinn je Aktie über den Erwartungen ausgefallen. Einschränkend hieß es jedoch, dass die Ergebnisse womöglich nicht vollständig mit den Prognosen der Analysten vergleichbar seien.
Die Aktien von Merck & Co profitierten hingegen mit einem deutlicheren Plus von 1,84 Prozent auf 34,94 Dollar von der Zahlenvorlage. Der Pharmakonzern hatte im dritten Quartal dank Kosteneinsparungen und der Nachfrage nach Kernprodukten den Gewinn fast verfünffacht und damit die Erwartungen übertroffen. Firmenchef Kenneth Frazier präzisierte daraufhin die Prognose für das Ergebnis pro Aktie. Vor Sonderposten hob er das untere Ende seiner bisherigen Zielspanne an. Das US-Biotechunternehmen Biogen Idec hatte im dritten Quartal seinen Umsatz prozentual zweistellig gesteigert und mehr verdient als im Vorjahr. Das half auch den Aktien, die um 1,98 Prozent auf 120,07 Dollar zulegten.
Der Intel-Rivale Advanced Micro Devices (AMD) hatte mehr Kunden von seinen Prozessoren überzeugen können und die Anleger positiv überrascht, was die Aktien um 5,23 Prozent auf 5,83 Dollar klettern ließ. Schon am Vorabend hatte Hewlett-Packard (HP) angekündigt, sein PC-Geschäft nun doch behalten zu wollen. Die honorierten die Titel mit einem Plus von 3,04 Prozent auf 27,81 Dollar. Nur zwei Monate nach der Ankündigung eines Ausstiegs aus dem PC-Geschäft gaben die Amerikaner damit den Plan einer Abspaltung oder eines Verkaufs auf. Das wäre zu teuer geworden, erklärte die neue Chefin Meg Whitman.
Zahlen gab es zudem vom Hausgerätehersteller Whirlpool. Allerdings sorgte das Unternehmen vor allem mit der Ankündigung für Aufsehen, wegen einer sinkenden Nachfrage mehr als 5.000 Stellen streichen zu wollen. 'Wir haben während des Quartals branchenweit eine geringere Nachfrage als erwartet verspürt, zudem sind die Materialpreise gestiegen', begründete Whirlpool-Chef Jeff Fettig die harten Einschnitte. Die Titel sackten um 11,36 Prozent auf 53,60 Dollar ab./gl/he
Der Dow Jones Industrial
Es dürfte nun eine etwas kritischere Nachlese der Ergebnisse des EU-Gipfels einsetzen, hieß es seitens der HSH Nordbank. Auch Börsianer verwiesen darauf, dass 'der Teufel im Detail steckt'. Mit der Einigung im Rücken buhlt Europa nun um Milliarden-Investitionen aus China. Die Regierung in Peking gibt sich aber vorsichtig abwartend.
Aus dem Dow Jones gab es Zahlen vom Ölkonzern Chevron
Die Aktien von Merck & Co
Der Intel-Rivale
Zahlen gab es zudem vom Hausgerätehersteller Whirlpool