FRANKFURT (dpa-AFX) - Siemens-Finanzchef Joe Kaeser warnt vor der Einführung einer Finanztransaktionssteuer. Diese werde auch die Realwirtschaft belasten, schrieb er in einem Gastkommentar für die 'Börsen-Zeitung' (Freitag). 'Was ursprünglich 'Spekulantentum' eindämmen und den Finanzmarkt disziplinieren sollte, ist zum politischen Rundumschlag geworden. Leider wird es am Ende auch diejenigen treffen, die sesshaft sind und Fabriken haben, in denen Menschen arbeiten.'
Während die von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy vorangetriebene Steuer erneute Übertreibungen an den Märkten nicht verhindern werde, mindere sie aber die Effizienz der betroffenen Finanzplätze, erklärte Kaeser. 'Das mag für die Haushaltsbudgets bequemer sein als Einsparungen, durch den Quellenabzug sicherlich einfacher in der Erhebung, aber gesellschaftlich wertschaffend und disziplinierend ist sie nicht.' Der Finanzmarkt halte sich nicht an staatlichen Grenzen. 'Eine geopolitisch auf Kontinentaleuropa gerichtete Steuer greift daher in weiten Teilen ins Leere.'
Die Realwirtschaft sei aber auf einen funktionierenden Finanzkreislauf angewiesen. Schon die künftig strengeren Kapitalanforderungen für Banken dürften die Finanzierungskosten aber für die gesamte Wirtschaft ansteigen lassen. Eine zusätzliche Bürde durch die gleichzeitige Einführung der Finanztransaktionssteuer sollte die Politik vermeiden. Unter der Abgabe hätten auch viele Arbeitnehmer mit betrieblicher Altersvorsorge zu leiden. Hinzu komme die Belastung für Unternehmen der Realwirtschaft, die sich selbst um ihre finanzielle Grundrisikosicherung kümmerten./enl/stb/tw
Während die von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy vorangetriebene Steuer erneute Übertreibungen an den Märkten nicht verhindern werde, mindere sie aber die Effizienz der betroffenen Finanzplätze, erklärte Kaeser. 'Das mag für die Haushaltsbudgets bequemer sein als Einsparungen, durch den Quellenabzug sicherlich einfacher in der Erhebung, aber gesellschaftlich wertschaffend und disziplinierend ist sie nicht.' Der Finanzmarkt halte sich nicht an staatlichen Grenzen. 'Eine geopolitisch auf Kontinentaleuropa gerichtete Steuer greift daher in weiten Teilen ins Leere.'
Die Realwirtschaft sei aber auf einen funktionierenden Finanzkreislauf angewiesen. Schon die künftig strengeren Kapitalanforderungen für Banken dürften die Finanzierungskosten aber für die gesamte Wirtschaft ansteigen lassen. Eine zusätzliche Bürde durch die gleichzeitige Einführung der Finanztransaktionssteuer sollte die Politik vermeiden. Unter der Abgabe hätten auch viele Arbeitnehmer mit betrieblicher Altersvorsorge zu leiden. Hinzu komme die Belastung für Unternehmen der Realwirtschaft, die sich selbst um ihre finanzielle Grundrisikosicherung kümmerten./enl/stb/tw