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FOKUS 1-Angst vor Überangebot drückt Kurse der Staatsanleihen

Veröffentlicht am 10.10.2008, 16:51
Aktualisiert 10.10.2008, 16:56

Frankfurt, 10. Okt (Reuters) - Die Staatsanleihen haben am Freitag nicht von ihrem Status als sicherer Anlagehafen in Krisenzeiten profitieren können. Da viele Anleger bei einer Einigung auf staatliche Rettungspakete für die Finanzbranche mit einem Überangebot von Staatspapieren rechnen, gerieten die Kurse unter Druck. Der Euro blieb relativ stabil und notierte am Nachmittag mit 1,3550 Dollar etwa einen US-Cent niedriger als am Donnerstagnachmittag. "Viele US-Anleger ziehen ihr Geld aus vielen Ländern ab und schichten es in Dollar um", erklärte Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus die Kursbewegung.

Weltweit richtete sich der Blick der Börsianer zum Wochenausklang auf Washington, wo die Finanzminister und Notenbankchefs im Rahmen regulärer G7-Beratungen zusammenkamen. Viele erhofften sich von den sieben führenden Industrienationen der Welt eine koordinierte Aktion zur Überwindung der Krise. Dies könnte die Verstaatlichung von Banken oder Staatsgarantien bedeuten. "Jetzt fürchten viele, dass mit einem staatlichen Schutz für die Banken das Angebot an Anleihen steigen wird", erklärte ein Händler die Kursverluste. Zum einen könnten dann auch Banken staatlich garantierte Anleihen begeben. "Dann bekämen die Anleihen Konkurrenz", erklärte ein Händler. Und zum anderen fürchteten viele, dass die Staaten selbst mehr Geld aufnehmen müssten. Am sicheren Status der Anleihen änderten die Kursbewegungen aber nichts.

Der Bund-Future fiel bis zum Nachmittag um 76 Ticks auf 115,33 Punkte, nachdem er zuvor noch bis zu 68 Ticks auf 116,79 Zähler zugelegt hatte. Die von der Bundesbank täglich errechnete Umlaufrendite fiel auf 3,77 (3,86) Prozent. Der Rex-Rentenindex stieg um 0,6 Prozent auf 120,6155 Punkte.

An den Devisenmärkten gab es kein Eigenleben. "Hier schaut alles nur noch auf die Aktienmärkte", erklärte ein Händler in Frankfurt. "Eigentlich sind wir im Blindflug. Die Unsicherheit ist zu groß und die Volatilität ist unglaublich." Letztlich gehe es um das Vertrauen, das wiederhergestellt werden müsse. Händler verwiesen darauf, dass die Wechselkurse derzeit eine Art Fieber-Thermometer für die Aktienmärkte seien. "Wenn der Absturz steiler wird, zieht das den Euro mit in die Tiefe. Erholt sich der Dax, zieht auch der Euro an."

Die Gemeinschaftswährung leidet vor allem darunter, dass die US-Anleger ihre Gelder abziehen. Viele hatten sich in Yen verschuldet, da die Währung niedrig verzinst war. Das Geld legten sie dann in hochverzinsten Währungen an, darunter auch in Euro. Diese als hochriskant geltenden Geschäfte lösen viele Anleger jetzt auf, was den Yen in die Höhe treibt. Zum Yen fiel der Dollar denn auch auf 97,92 Yen von 99,46 Yen am Vorabend in New York. Der Euro rutschte auf 132,80 Yen von 135,20 Yen ab. Die EZB legte den Euro-Referenzkurs mit 1,3579 (Vortag 1,3682) Dollar fest. Im Referenzkursverfahren der Banken (EuroFX) fiel der Euro auf 1,3542 (1,3698) Dollar.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Kathrin Schich)

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