DRESDEN (dpa-AFX) - Europa muss beim Thema Digitalisierung enger zusammenarbeiten, um nicht noch weiter hinter Asien und die USA zurückzufallen. "Wir leben in einer digitalen Revolution", erklärte der Kommissar für Digitale Wirtschaft, Günther Oettinger, am Donnerstag bei einem Besuch in Dresden. Er attestierte Amerika und Asien "eine digitale Überlegenheit". In Europa sei es für Unternehmen in diesem Bereich oft schwierig, weil es in den 28 Mitgliedsstaaten unterschiedliche Datenschutzregelungen gebe. Oettinger betonte die Wichtigkeit einer gesamteuropäischen Strategie und verwies unter anderem auf eine neue Regelung "für die Förderung wichtiger Vorhaben von gemeinsamem europäischen Interesse."
Laut Heinz Martin Esser vom Branchenverband Silicon Saxony könnte damit etwa der Bau einer Fabrik für 300-Millimeter-Waver an einem europäischen Standort gefördert werden, die Stärken im Bereich Digitalisierung und Internet der Dinge bündele. "Die Welt wartet nicht auf Deutschland und Europa, schon gar nicht unsere Wettbewerber in den USA und Asien", so Esser. Silicon Saxony vereint 2500 Firmen und 50 000 Beschäftigte. Neben Dresden gibt es europaweit nur in Grenoble (Frankreich) und Leuven-Eindhoven (Belgien) vergleichbare Mikroelektronik-Cluster.