Investing.com - Der Dollar steigt am Freitag gegenüber dem Yen auf den höchsten Stand seit sieben Jahren. Die Bank of Japan überraschte die Marktteilnehmer mit der Einführung weiterer Lockerungsmaßnahmen.
USD/JPY erreichte im asiatischen Späthandel 111,29, es ist der Höchststand des Paares seit Januar 2008, anschließend konsolidierte das Paar bei 111,38, ein Gewinn von 1,99 Prozent.
Das Währungspaar fand Unterstützung beim Tiefstwert von 109,18; Widerstand lag bei 112,05.
Yen geriet nach der neuesten Stellungnahme der BoJ unter starken Verkaufsdruck. Die Bank kündigte eine Anhebung ihrer Vorgaben für die Zentralbankgeldmenge von 60-70 auf 80 Billionen Yen jährlich. Diese Maßnahme soll weiter helfen, das Inflationsziel zu erreichen.
Für zusätzlichen Druck sorgte außerdem der für die Verwaltung des Government Pension Investment Funds verantwortliche Regierungsausschuss. Am Freitag bestätigten die Beamten das Vorhaben, den Anteil an ausländischen Aktien im Fonds von 12 auf 25 Prozent zu erhöhen.
Früher am Tag belegten offizielle Angaben, dass die Haushaltsausgaben in Japan im September um 1,5 Prozent gestiegen sind. Nach einem Abrutschen um 0,3 Prozent im Vormonat hoffte man hier auf einen Anstieg um 1,9 Prozent.
Im Jahresvergleich fielen die Haushaltsausgaben im letzten Monat um 5,6 Prozent, weiter als die prognostizierten 4,3 Prozent. Im August wurde ein Rückgang um 4,7 Prozent verzeichnet.
Die Daten belegten ebenfalls, dass die Verbraucherpreisinflation in Japan in diesem Monat um eine Jahresrate von 2,5 gestiegen ist. Nach einem Anstieg um 2,9 Prozent im September gingen die Erwartungen von 2,7 Prozent aus.
Kern-VPI, die frische Lebensmittel ausschließt, stieg im Oktober um eine Jahresrate von 2,5 Prozent und entsprach damit weitgehend den Erwartungen. Im Vormonat wurde ein Anstieg um 2,6 Prozent verzeichnet.
Der Greenback derweil zog angesichts der zunehmenden Konjunkturstärke der USA kräftig an. Das Handelsministerium meldete, dass das Bruttoinlandsprodukt in den drei Monaten bis September eine jährliche Wachstumsrate von 3,5 Prozent verzeichnet hatte. Damit liegt die Zahl über den Erwartungen von 3 Prozent Wachstum.
Konsumausgaben jedoch gingen im Vergleich zum zweiten Quartal von 2,5 auf 1,8 Prozent zurück. Anlageninvestitionen gingen im Vergleich zum Vorquartal ebenfalls zurück. Die Zahlen deuten auf eine nachlassende Nachfrage auf dem Heimatmarkt hin.
Ein weiterer Bericht belegte, dass die Anzahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in der vergangenen Woche zum zweiten Mal in Folge gestiegen ist. Der grundlegende Trend jedoch deutet weiterhin auf eine Erholung des Arbeitsmarktes hin.
Der Yen schwächelt ebenfalls im Vergleich zum Euro, EUR/JPY kletterte um 1,48 Prozent auf 139,81.
Die USA veröffentlichen im Laufe des Tages Daten zu Privateinkommen und -ausgaben, überarbeitete Zahlen zur Konsumstimmung und einen Bericht zur Geschäftsaktivität in der Chicago-Region.