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FOKUS 2-Gewinnmitnahmen drücken Dax - Asien und Wahlen belasten

Veröffentlicht am 31.08.2009, 13:57
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* Shanghaier Börse verliert fast sieben Prozent

* CDU-Wahlschlappe drückt Versorger

* Post nach Reuters-Interview im Minus

* Infineon vor Dax-Comeback im Plus

(neu: VW, Infineon, Aixtron)

Frankfurt, 31. Aug (Reuters) - Die Anleger in Deutschland sind am Montag angesichts hoher Kursverluste an den asiatischen Börsen sowie neuer Unsicherheiten nach den Landtagswahlen in drei deutschen Bundesländern auf Nummer sicher gegangen und haben Kasse gemacht. Der Dax<.GDAXI> fiel bis zum Mittag um 0,7 Prozent auf 5477 Punkte. "Nach den Kursgewinnen der vergangenen Wochen sind Gewinnmitnahmen angebracht", fasste ein Händler die Stimmung zusammen. Wegen eines Feiertages in Großbritannien seien die Umsätze aber sehr gering, so dass kaum von großem Abgabedruck zu sprechen sei.

In Shanghai war der chinesische Leitindex SSE<.SSEC> aufgrund drastischer Gewinnmitnahmen um fast sieben Prozent eingebrochen. An der japanischen Börse bröckelten die Gewinne im Sog des Machtwechsels in Tokio wieder ab. Analysten erklärten, die Anleger wollten nun abwarten, wie die neue Regierung die Politik gestalten und welche Auswirkungen das auf die Wirtschaft haben werde. Der Nikkei-Index<.N225> verlor 0,4 Prozent.

Die Wahlschlappe der CDU bei den Landtagswahlen im Saarland und in Thüringen drückte die Stimmung zusätzlich. "Dass die CDU so abgestraft wurde, bringt Unsicherheit in den Markt", sagte ein Händler. "Damit sinken die Chancen für eine schwarz-gelbe Koalition im Bund und das wiederum macht eine Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke eher weniger wahrscheinlich", sagte ein Händler. Somit fielen die Aktien des Dax-Schwergewichts EON sowie von RWE zeitweise um über eineinhalb Prozent. In der Hoffnung auf eine Laufzeit-Verlängerung hatten sie in den vergangenen beiden Wochen jeweils mehr als zehn Prozent zugelegt und gehörten damit für diesen Zeitraum zu den stärksten Werten im Dax.

DÜSTERER AUSBLICK AUF BRIEFGESCHÄFT BELASTET POST

Schlusslicht im Leitindex waren die Aktien der Deutschen Post mit einem Abschlag von fast drei Prozent. Der Briefsparte drohen ohne massive Einsparungen und Umstrukturierungen langfristig möglicherweise Verluste, erklärte Brief-Vorstand Jürgen Gerdes Reuters in einem Interview am Sonntag. Die Commerzbank nahm die Aussagen zum Anlass, ihre Anlageempfehlung für die Post auf "hold" von "add" zu senken.

Zu den größten Verlierern zählten zudem die Stahlwerte ThyssenKrupp und Salzgitter mit Kursverlusten von bis zu rund zwei Prozent. Gewinnmitnahmen drückten auch die Aktien von Vorwochenfavorit Commerzbank um 1,7 Prozent auf 6,415 Euro.

Zu den Dax-Gewinnern zählten die VW-Stammaktien mit einem Plus von 0,1 Prozent. Die Vorzüge legten 2,8 Prozent zu. Diese stimmrechtslosen Titel könnten möglicherweise die Stämme im Dax ersetzen, sollte der Streubesitz bei den Stämmen unter zehn Prozent fallen. Am heutigen Montag laufen die dafür entscheidenden Kaufoptionen auf 17 Prozent der Stimmrechte aus, die Porsche im Übernahmeversuch erworben hatte und jetzt von der Credit Suisse verwaltet werden.

INFINEON VOR COMEBACK IM DAX GEFRAGT

Gesprächsthema war mit Blick auf die Index-Zusammensetzung zudem die erwartete Rückkehr von Infineon in den Dax. Die Titel des Chipherstellers würden die Aktien von Hannover Rück erwetzen, die nach nur einem halben Jahr wieder in den MDax<.MDAXI> kämen. Der Arbeitskreis Aktienindizes der Börse berät am Donnerstagabend. Infineon waren mit einem Plus von 2,7 Prozent der zweitgrößte TecDax<.TECDAX>-Gewinner.

Größter TecDax-Gewinner waren die Bechtle-Aktien mit einem Plus von 3,3 Prozent. Der IT-Dienstleister hat einen Großauftrag der öffentlichen Hand an Land gezogen. Schlusslicht im Technologieindex waren nach einer Herabstufung Aixtron mit einem Abschlag von 6,8 Prozent. (Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Ralf Banser)

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