Investing.com - Der US-Dollar hat am Freitag gegenüber den anderen Leitwährungen an Boden verloren, als die Märkte auf die Antrittsrede Donald Trumps reagierten, nachdem er als Präsident der USA in sein Amt eingeschworen wurde.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, war am Freitagabend um 0,33% auf 100,77 gesunken.
Der Index war seit Trumps Wahlsieg im November um etwa 3,5% angestiegen, ist in diesem Monat aber bisher um 1,49% gefallen, inmitten Sorgen über Trumps protektionistische Neigungen und seinen jüngsten Anmerkungen, der Dollar sei überbewertet.
Am Freitag sagte Trump, seine Administration würde "Amerika über alles" stellen und versprach außerdem neue Straßen, Brücken und Autobahnen.
Die Stimmung am Markt war allerdings von der negativen Grundstimmung der Rede angeschlagen, welche die Unsicherheit darüber, wie Trump regieren wolle, noch einmal verstärkt hat.
Der Dollar lag leicht im Minus gegenüber dem als sicher angesehenen Yen. Der USD/JPY Kurs hat um 0,2% auf 114,63 am Freitagabend nachgegeben.
Mit dem Euro ist es aufwärts gegangen. Der EUR/USD Kurs stieg um 0,36% auf 1,0702 und hat damit sein Tief vom Donnerstag von 1,0588 hinter sich gelassen.
Der Euro hatte am Donnerstag Schwäche gezeigt, nachdem der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi die Bedeutung des Anziehens der Inflation im Dezember heruntergespielt und wiederholt hatte, dass die quantitative Lockerung weiter ausgedehnt werden könnte, sollte der wirtschaftliche Ausblick sich eintrüben.
Das Pfund ist am Freitag ebenfalls gegenüber dem Dollar angestiegen, mit einem GBP/USD Kurs um 0,23% im Plus bei 1,2374 am Freitagabend.
Das Pfund war zuvor auf ein Tagestief von 1,2259 gefallen, nachdem Daten hereingekommen waren, die zeigten, dass die Einzelhandelsumsätze in Großbritannien im Dezember im Vergleich zum Vorjahr um 1,9% eingebrochen sind, was ihre schlechteste Entwicklung seit 2012 gewesen ist.
Unterdessen legte der mexikanische Pesoeine Rallye hin, nachdem es in Trumps Antrittsrede keine Erwähnung Mexikos gegeben hatte.
Der USD/MXN Kurs lag um 1,66% tiefer auf 21,59, während er am Vortag den Handel zu 21,95 abgeschlossen hatte.
Der mexikanische Peso ist schwer getroffen von Ängsten über mögliche Änderungen der US-Handelspolitik unter Trump.
Die kommende Woche wird relativ ereignisarm werden, aber Trumps Pläne für die ersten Tage im Amt werden vermutlich die Schlagzeilen dominieren. Die Investoren warten zudem auf den ersten Einblick in das US-Wirtschaftswachstum im vierten Quartal am Freitag ab. Die entsprechenden Daten aus Großbritannien kommen am Donnerstag herein.
Die am Dienstag erscheinenden Daten aus der Privatwirtschaft in der Eurozone werden ebenfalls genau verfolgt werden.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 23. Januar
Kanada veröffentlicht Zahlen zu den Großhandelsumsätzen.
EZB-Präsident Mario Draghi spricht auf einem Ereignis in Italien.
Dienstag, den 24. Januar
In der Euro-Zone gibt es nichtamtliche Daten zur Lage in der Privatwirtschaft.
Das oberste britische Zivilgericht wird darüber entscheiden, inwieweit die Regierung das Parlament umgehen und von sich aus den Brexit-Prozess nach Artikel 50 einleiten kann.
Großbritannien veröffentlicht Zahlen über die Schuldenaufnahme der öffentlichen Hand.
In den USA wird ein Report zu den sich in Vollzug befindenden Hausverkäufen veröffentlicht.
Mittwoch, den 25. Januar
Australien veröffentlicht Daten zur Inflation.
Das Ifo Institut legt sein Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft vor.
Donnerstag, den 26. Januar
Neuseeland veröffentlicht seinen monatlichen Inflationsbericht.
Großbritannien gibt vorläufige Zahlen zum Wachstum des BIP im vierten Quartal heraus.
Die USA legen Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld, und den Umsätzen mit neugebauten Wohnungen vor.
Freitag, den 27. Januar
Die Börse in Schanghai ist wegen eines Feiertags geschlossen.
Die USA lassen die Woche mit vorläufigen Zahlen zum Wachstum im vierten Quartal, sowie Berichten zu den Auftragseingängen für langlebige Güter, als auch korrigierten Zahlen zur Verbraucherstimmung ausklingen.