Investing.com - Der US-Dollar hat am Freitag gegenüber Euro und Yen an Boden gewonnen, da gute Konjunkturberichte aus den USA Sorgen über die Konjunkturperspektiven zurückgehen ließen, nachdem die Woche von schwankenden Preisen, vor dem Hintergrund von Befürchtungen einer weltweiten Wachstumsdelle, dominiert worden war.
Der USD/JPY Kurs war im späten Handel am Freitag um 0,53% auf 106,88 angestiegen, während der EUR/USD Kurs um 0,38% auf 1,2759 abgerutscht war.
Der US Dollar Index, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem Korb aus sechs Leitwährungen verfolgt, lag um 0,33% im Plus bei 85,31. Er hat die Woche dennoch mit seinem zweiten Wochenverlust in Folge beendet.
Der Dollar wurde von dem Index des Verbrauchervertrauens der Universität von Michigan gestützt, der im Oktober überraschend auf 86,4 angestiegen ist und damit auf seinem höchstes Niveau seit 2007 steht.
Ein anderer Report zeigte, dass die Neubauanfänge in den USA im vergangenen Monat stärker als erwartet zugenommen haben, was den Ausblick für den Bausektor aufhellte.
Die Zahlen verstärkten die Spekulationen auf eine Zinserhöhung der Federal Reserve in der zweiten Hälfte 2015.
Der Dollar hatte am Mittwoch Verluste gegenüber anderen Leitwährungen hinnehmen müssen und war in der Folge auf ein Monatstief gegenüber dem Yen und ein Dreiwochentief gegenüber dem Euro gefallen, während ein allgemeiner Ausverkauf an den Märkten stattfand. Dieser wurde von Befürchtungen ausgelöst, dass ein verlangsamtes, weltweites Wirtschaftswachstum die US-Konjunktur ausbremsen könnte.
Bemerkungen von Notenbankvertretern am Freitag halfen ebenfalls die Unruhe am Markt über eine konjunkturelle Abkühlung zu dämpfen.
Der Chefökonom der Bank von England Andy Haldane sagte, dass die Zinsen ihre tiefen Stände auf längere Zeit beibehalten könnten und warnte zudem, dass das weltweite wirtschaftliche Umfeld sich verschlechtert hat.
Am Donnerstag sagte Ewald Nowotny, ein Vertreter der Europäischen Zentralbank, dass die Bank noch Spielraum für weitere Maßnahmen zur Bekämpfung der fallenden Inflationsraten im Euroraum habe und fügte hinzu, dass eine neue Runde zur quantitativen Lockerung im Dezember beginnen würde.
Der Dollar legte am Freitag auch gegenüber dem Schweizer Franken zu. Der USD/CHF Kurs stieg um 0,37% auf 0,9459 an. Das Pfund war mit einem GBP/USD Kurs von 1,6092 im späten Handel kaum verändert.
In der kommenden Woche werden in China und Großbritannien vorläufige Zahlen zum Wachstum im dritten Quartal veröffentlicht, während in der Eurozone vorläufige Zahlen zur Wirtschaftsleistung des privaten Sektors bekannt gegeben werden.
In den USA werden Zahlen zur Konsumentenpreisinflation als auch Berichte zu den Umsätzen mit Alt- und Neubauwohnungen veröffentlicht.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer wichtiger Ereignisse zusammengestellt.
Montag, den 20. Oktober
Die deutsche Bundesbank publiziert ihren Monatsbericht.
Kanada veröffentlicht Zahlen zu den Großhandelsumsätzen.
Dienstag, den 21. Oktober
Die australische Notenbank veröffentlicht das Protokoll ihrer letzten Strategiesitzung, welches wertvolle Informationen bezüglich der Einschätzung des konjunkturellen Umfelds durch die Bank enthält.
China veröffentlicht genau verfolgte Zahlen zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal und weitere Berichte zur Industrieproduktion und den Anlageinvestitionen.
Die Schweiz gibt Zahlen zur Handelsbilanz bekannt, welche die Differenz zwischen dem Wert von Importen und Exporten widerspiegelt.
Großbritannien veröffentlicht Zahlen zur Staatsverschuldung.
Die USA veröffentlichen nichtamtliche Zahlen zu den Weiterverkäufen von Wohnimmobilien.
Mittwoch, den 22. Oktober
Japan veröffentlicht einen Report zur Handelsbilanz.
Australien veröffentlicht Daten zur Inflation der Konsumentenpreise, welche den Großteil der Gesamtinflation ausmachen.
Die Bank von England publiziert das Protokoll ihrer letzten Strategiesitzung.
Kanada veröffentlicht Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen, die der Indikator der Regierung zu den Verbraucherausgaben sind, welche den Großteil der Wirtschaftsleistung ausmachen.
Die USA legen Zahlen zu den Verbraucherpreisen vor.
Später am Tag, wird die kanadische Notenbank den Diskontzinssatz bekanntgeben und einen Bericht zu ihrer Entscheidung veröffentlichen. Im Anschluss gibt es die übliche Pressekonferenz.
Donnerstag, den 23. Oktober
Der Vorsitzende der Notenbank von Australien Glenn Stevens wird in Sydney eine genau verfolgte Rede halten.
Neuseeland veröffentlicht Daten zu den Verbraucherpreisen.
Australien publiziert Zahlen des Privatsektors zum Geschäftsklima.
China veröffentlicht den vorläufigen Wert des HSBC Indexes zum produzierenden Gewerbe.
Die Eurozone publiziert vorläufige Zahlen zur Wirtschaftsleistung des Privatsektors, während Deutschland und Frankreich außerdem Zahlen zum Wachstum im Privatsektor vorlegen.
Großbritannien publiziert die Einzelhandelsumsätze sowie Zahlen des Privatsektors zu den Hypothekenbewilligungen und den Erwartungen von Auftragseingängen.
Die USA publizieren den allwöchentlichen Bericht zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld.
Freitag, den 24. Oktober
Neuseeland publiziert Zahlen zur Handelsbilanz.
Die Denkfabrik GfK legt einen Bericht zum Geschäftsklima in Deutschland vor.
Großbritannien veröffentlicht vorläufige Zahlen zum Wachstum des BIP im dritten Quartal.
Ein Bericht aus den USA zu den Verkäufen von Neubauwohnungen rundet die Woche ab.