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FOKUS 1-Spekulationen auf Notenbanken-Käufe stützen Euro

Veröffentlicht am 08.02.2011, 16:34
Aktualisiert 08.02.2011, 16:36

* Zinserhöhung in China belastet australischen Dollar * Renditen kurzlaufender Rentenpapiere ziehen an

(neu: China, Australien, Lacker)

Frankfurt, 08. Feb (Reuters) - Spekulationen auf Interventionen asiatischer Notenbanken haben laut Devisenhändlern dem Euro wieder etwas auf die Beine geholfen. Die Gemeinschaftswährung stieg am Dienstag um rund einen halben US-Cent auf 1,3625 Dollar. "Es gibt eine Menge Gerede über asiatische Zentralbanken, die eine große Zahl von Dollar gekauft haben um ihre Währung zu schwächen. Diese Reserven sind in Euro geflossen", sagte Währungsstratege Richard Franulovich von Westpac in New York.

Indirekt profitierte die Gemeinschaftswährung laut Händlern auch von der erneuten Zinserhöhung in China. Dies habe den Australischen Dollar belastet und zu Umschichtungen in die Gemeinschaftswährung geführt. Die Währung des rohstoffreichen Landes fiel auf bis zu 1,0116 US-Dollar. "Eine straffere Geldpolitik deutet auf schwächeres Wachstum hin und das wirkt sich negativ auf Rohstoffe aus", sagte RBS-Stratege Paul Robson. "Australien hängt stark von Rohstoffen ab". Sollte sich das chinesische Wachstum abschwächen, käme dies für Australien vor dem Hintergrund der jüngsten Naturkatastrophen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.

Gegenwind bekam der Euro dagegen von einem leichten Rückgang der Industrieproduktion im Dezember in Deutschland. Nach Einschätzung von Volkswirt Gerd Hassel von der BHF Bank litt die deutsche Industrie unter dem harten Winter. "Wir werden im Januar und Februar aber Nachholeffekte sehen, es wird zu einem kräftigen Plus kommen", prognostizierte er.

US-NOTENBANKER WILL EINSCHRÄNKUNG LAXER GELDPOLITIK

Am Rentenmarkt fielen die Kurse kurzfristiger Anleihen. Die Rendite der zweijährigen Bundesanleihe stieg auf 1,424 Prozent, die des US-Pendants auf 0,793 Prozent. Dazu trug laut Händlern bei, dass die EZB zum Ende der Mindestreserveperiode dem Markt in der Summe dem Markt 66 Milliarden Euro entzog und damit die Liquidität begrenzte. Am US-Markt führten Äußerungen eines führenden US-Notenbankers über eine Begrenzung der laxen Geldpolitik zu steigenden Renditen. Der Präsident der US-Notenbank von Richmond, Jeffrey Lacker, hatte erklärt, die Fed solle ernsthaft über die Rückführung ihres 600 Milliarden Dollar schweren Stimulus-Programms nachdenken. Die konjunkturelle Lage und auch die Lage am Arbeitsmarkt hätten sich aufgehellt.

Kaum verändert zeigten sich hingegen die Titel mit längerer Laufzeit. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte kaum verändert mit 3,252 Prozent. Der Terminkontrakt auf die Papiere, der Bund-Future lag drei Ticks tiefer bei 122,83 Zählern.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Kerstin Leitel)

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