* Zinserhöhung in China belastet australischen Dollar
* Renditen kurzlaufender Rentenpapiere ziehen an
(neu: China, Australien, Lacker)
Frankfurt, 08. Feb (Reuters) - Spekulationen auf
Interventionen asiatischer Notenbanken haben laut
Devisenhändlern dem Euro wieder etwas auf die Beine
geholfen. Die Gemeinschaftswährung stieg am Dienstag um rund
einen halben US-Cent auf 1,3625 Dollar. "Es gibt eine Menge
Gerede über asiatische Zentralbanken, die eine große Zahl von
Dollar gekauft haben um ihre Währung zu schwächen. Diese
Reserven sind in Euro geflossen", sagte Währungsstratege Richard
Franulovich von Westpac in New York.
Indirekt profitierte die Gemeinschaftswährung laut Händlern
auch von der erneuten Zinserhöhung in China. Dies habe den
Australischen Dollar belastet und zu Umschichtungen in die
Gemeinschaftswährung geführt. Die Währung des rohstoffreichen
Landes fiel auf bis zu 1,0116 US-Dollar. "Eine straffere
Geldpolitik deutet auf schwächeres Wachstum hin und das wirkt
sich negativ auf Rohstoffe aus", sagte RBS-Stratege Paul Robson.
"Australien hängt stark von Rohstoffen ab". Sollte sich das
chinesische Wachstum abschwächen, käme dies für Australien vor
dem Hintergrund der jüngsten Naturkatastrophen zu einem denkbar
ungünstigen Zeitpunkt.
Gegenwind bekam der Euro dagegen von einem leichten Rückgang
der Industrieproduktion im Dezember in Deutschland. Nach
Einschätzung von Volkswirt Gerd Hassel von der BHF Bank litt die
deutsche Industrie unter dem harten Winter. "Wir werden im
Januar und Februar aber Nachholeffekte sehen, es wird zu einem
kräftigen Plus kommen", prognostizierte er.
US-NOTENBANKER WILL EINSCHRÄNKUNG LAXER GELDPOLITIK
Am Rentenmarkt fielen die Kurse kurzfristiger Anleihen. Die
Rendite der zweijährigen Bundesanleihe stieg auf 1,424
Prozent, die des US-Pendants auf 0,793 Prozent. Dazu
trug laut Händlern bei, dass die EZB zum Ende der
Mindestreserveperiode dem Markt in der Summe dem Markt 66
Milliarden Euro entzog und damit die Liquidität begrenzte. Am
US-Markt führten Äußerungen eines führenden US-Notenbankers über
eine Begrenzung der laxen Geldpolitik zu steigenden Renditen.
Der Präsident der US-Notenbank von Richmond, Jeffrey Lacker,
hatte erklärt, die Fed solle ernsthaft über die Rückführung
ihres 600 Milliarden Dollar schweren Stimulus-Programms
nachdenken. Die konjunkturelle Lage und auch die Lage am
Arbeitsmarkt hätten sich aufgehellt.
Kaum verändert zeigten sich hingegen die Titel mit längerer
Laufzeit. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte
kaum verändert mit 3,252 Prozent. Der Terminkontrakt auf die
Papiere, der Bund-Future lag drei Ticks tiefer bei
122,83 Zählern.
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Kerstin Leitel)