Investing.com -- Der Dollar ist am Montagmorgen in Europa gegenüber dem Yuan gestiegen und gegenüber dem Euro etwas gesunken, nachdem Berichte die Wahrscheinlichkeit eines Durchbruchs bei den Handelsgesprächen zwischen den USA und China, die am Donnerstag wieder losgehen sollen, heruntergespielt hatten.
Bloomberg berichtete, dass sich Chinas Haltung verhärtet habe und es sich weigere, Zugeständnisse bei seiner Industriepolitik zu machen, wie etwa bei den umfangreichen Subventionen für Staatsunternehmen. Es ist jedoch unklar, ob in Peking jemals ein großer Wille bestand, dieser Forderung der USA nachzukommen. Es ist auch unklar, ob der entschiedenere Widerstand Chinas mit den innenpolitischen Problemen von US-Präsident Donald Trump zusammenhängt. Einige Analysten haben argumentiert, dass das Risiko einer Amtsenthebung Peking logischerweise davon abhalten sollte, kurzfristig lange bindende Verpflichtungen einzugehen.
Der Yuan beendete eine Woche mit Gewinnen gegenüber dem Dollar und gegen 09:30 MEZ stand der Off-Shore-Wechselkurs auf 7,1317 zum Dollar, was einem Rückgang um rund 0,3% entspricht. Die Liquidität ist nach wie vor durch die andauernden Feiern in China zur Machtübernahme der Kommunisten vermindert.
Der Dollar-Index, der die Stärke der amerikanischen Währung gegenüber einem Korb aus sechs Währungen von Industrieländern abbildet, wurde zu 98,597 gehandelt, rund 0,1% höher als am Freitagabend.
Der Euro war im frühen Handel ein wenig fester, nachdem die Auftragseingänge in deutschen Fabriken für August erneut gefallen waren, was aber nicht die Schockwirkung wie ähnliche Datenveröffentlichungen der Vergangenheit hatte. Der Auftragseingang ging im Monatsvergleich um 0,6% zurück, was jedoch durch eine Aufwärtskorrektur der Zahlen für Juli ausgeglichen wurde, die einen monatlichen Rückgang von 2,7% in einen leichteren Rückgang von 2,1% korrigierte.
Analysten bei Nordea argumentieren, dass der EUR/USD Kurs diese Woche jedoch stärker unter Druck geraten könnte, sollte sich eine zunehmende Divergenz der Inflationstrends bei der Veröffentlichung der amerikanischen Kern-Verbraucherpreisinflationsdaten am Donnerstag bestätigen. Der Jahreswert für die USA wird voraussichtlich bei 2,4% liegen, verglichen mit siechen 1,0% für die Eurozone.
"Als sich die Inflationsergebnisse in der Haltung einer Zentralbank in eine tauben- oder falkenhafte Richtung niederschlagen werden, ist der Spread zwischen Euroraum und US-Kerninflation nicht nur regelmäßig hilfreich, um die Richtung der transatlantischen Spreads (Deutschland vs. 10-Jahres-Renditen der USA) vorherzusagen, sondern auch allgemeine Richtung des EUR/USD Kurses" schrieben die Analysten Martin Enlund und Andreas Steno Larsen. "Solange sich der Spread der Kerninflation zum Vorteil des USD verändert, wie er es in den letzten Monaten getan hat, erhöht dies den Abwärtsdruck auf den Wechselkurs."
Trotzdem wird erwartet, dass die Federal Reserve den nächsten Schritt im globalen Zyklus geldpolitischer Lockerungen machen wird. Laut Investing.coms Fed Rate Monitor Instrument ist die Chance auf eine Senkung des Leitzinses um 25 Basispunkte auf der nächsten Sitzung der Fed am 30. Oktober auf jetzt 84% gestiegen und ist damit fast doppelt so hoch wie vor einer Woche, nachdem ein Arbeitsmarktreport ein langsameres Stellenwachstum und eine Abschwächung des Lohnwachstums gezeigt hatte.
Ansonsten stieg der Dollar am Montag gegenüber der türkischen Lira um 0,7%, auf Berichte, dass Ankara Truppen nach Syrien entsenden will, um die Kontrolle über die örtlichen Kurden sicherzustellen, die es verdächtigt, den aufständischen Kurden in der Türkei zu helfen.