Ein Börsencrash im Sommer wäre nichts Ungewöhnliches. Zwischen Mai und Oktober kann es am Aktienmarkt kräftig gewittern.
Das sagt nicht nur eine alte Börsenweisheit („Sell in May and go away“), sondern auch die Statistik. In den Monaten Mai und Juni kommt der DAX im Durchschnitt nicht vom Fleck. Die Monate August und September sind beim DAX sogar oft tiefrot.
Für langfristig investierte Anleger ist der Sommer also eine große Herausforderung. Jedes Jahr steht ein potenzieller Börsencrash im Raum – und der kann nur mit einer guten Portion Optimismus optimal bekämpft werden.
Ein schwieriges Jahr Das Jahr 2020 ist kein einfaches Börsenjahr. Erst kollabierte der Ölpreis, dann kam COVID-19 und mit dem Virus eine historisch einmalige Geldschwemme der Notenbanken.
Nach dem heftigen März-Crash ist der DAX nun beinahe wieder auf dem Vorkrisenniveau angekommen (Stand: 20.07.2020). Das macht die Gesamtsituation nicht besser. Denn gleichzeitig kämpft die Wirtschaft noch immer mit den Konsequenzen der Pandemie. Man darf sich also zu Recht fragen, wie viel Realität derzeit eigentlich in den Aktienkursen steckt.
Kurzfristig können Aktienkurse in jede beliebige Höhe steigen. Das ist absolut kein Problem. Doch langfristig kommt die Abrechnung. Wenn dann Fiktion und Realität zu weit auseinandergehen, folgt unweigerlich der Absturz.
Hinter jeder Ecke lauert der Börsencrash Für die Crash-Propheten ist die Sache längst erledigt. Hyperinflation, Währungsreform, Revolution. Jedes Szenario scheint denkbar.
Bei den Pessimisten finden die Damen und Herren Crash-Propheten eine dankbare Zielgruppe. Keine Idee für eine rundum gelungene Defensive scheint zu abgedreht. Selbst Plastikspielzeug kommt für einige als stabile Vermögenssicherung infrage.
Um dem gefürchteten Börsencrash zu entkommen, wird alles in Bewegung gesetzt. Das Vermögen muss über die stets kurz bevorstehende Krise gerettet werden. Koste es, was es wolle!
Selbstredend hat der Pessimist von Welt reichlich Edelmetalle und Hochprozentiges gelagert. Aktien eher nicht. Das ist logisch. Denn wer Aktien hält, sieht zwangsläufig eine Zukunft, die besser ist als die Gegenwart.
Alle haben recht, doch nur die Optimisten haben Erfolg Die Zukunft ist noch nicht passiert. Daher liegen Stand heute sowohl die Pessimisten als auch die Optimisten völlig richtig.
Selbstverständlich kann jederzeit die große Krise samt Börsencrash kommen. Es wäre nicht das erste Mal, dass gewaltige Umbrüche eine unvorbereitete Bevölkerung mittellos zurücklässt. Aus dieser Perspektive betrachtet zählen Pessimisten sicher zu den intelligenten Investoren.
Doch genauso gut können technologische Revolutionen einzigartige Chancen hervorbringen, von denen jetzt noch niemand etwa ahnt. Vor 20 Jahren wurden IT-Aktien als Geldverbrenner und Krisenbeschleuniger belächelt. Amazon (NASDAQ:AMZN) (WKN: 906866)? Google (WKN: A14Y6F)? Nein, das waren damals nicht die großen Namen an der Börse.
Heute sieht die Welt komplett anders aus. IT-Aktien sind die Giganten in jedem World-ETF. Wer hier früh Chancen gesehen hat, konnte Tausende Prozent Rendite mit nach Hause nehmen.
Optimisten überleben jeden Börsencrash Optimisten sind von Natur aus die besseren Anleger. Nicht weil Optimisten die dunklen Facetten der Börse in ihrer Euphorie ausblenden. Nein! Optimisten sind die besseren Anleger, weil sie Chancen aktiv suchen.
Die Frage ist nicht: Wie kann ich einem Börsencrash entkommen? Die Frage ist vielmehr: Welche Wege kann ich gehen, um Erfolg zu haben?
Es ist paradox. Aber gerade Optimisten haben das perfekte Rüstzeug, um einen Börsencrash optimal zu überleben. Wer trotz widrigster Umstände immer noch Chancen sieht, wird seine Aktien niemals in Panik verkaufen. Das war in der Vergangenheit oft genau die richtige Strategie.
Darüber hinaus bietet ein Börsencrash nicht nur Tod und Zerstörung, sondern auch einmalige Chancen, die man aktiv angehen kann. Im COVID-19-Crash konnten Lieferdienste und Anbieter von Unterhaltungselektronik ihre Position optimal ausspielen.
Auch bei Biotech-Aktien hagelte es außergewöhnliche Chancen. Auf der Jagd nach einem COVID-19-Impfstoff konnten Anleger bei ausgewählten Biotech-Aktien innerhalb weniger Wochen eine Rendite von über 500 % abgreifen. Alle Anleger? Nein, nur die Optimisten!
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Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A-Aktien), Alphabet (C-Aktien) und Amazon und empfiehlt die folgenden Optionen: Short January 2022 $1940 Call auf Amazon und Long January 2022 $1920 Call auf Amazon.
Motley Fool Deutschland 2020