Von Senad Karaahmetovic
Die Strategen der Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS) gehen davon aus, dass der US-Dollar in den kommenden Monaten angesichts weiterer Zinserhöhungen der Fed und einer "robusten Mischung aus US-Wachstum und Inflation" seinen Marsch gen Norden fortsetzen kann.
Historisch gesehen neigt der Dollar zu einer deutlichen Schwäche, wenn die Konjunktur einen Tiefpunkt erreicht, was mit einer Lockerung der Fed einhergeht. In einem solchen Umfeld könnte der Dollar nachgeben, während sich das internationale Wachstum und Risikoanlagen erholen sollten.
Der USD-Peak sei jedoch "gefühlt noch um ein ganzes Stück entfernt", warnten die Strategen ihre Kunden.
"Wir gehen nicht davon aus, dass sich die Fed vor 2024 zu einer Lockerung entschließen wird, außerdem dürfte die Talsohle des Wachstums noch Monate entfernt sein. Vor dem aktuellen Hintergrund der extrem hohen Inflation könnte es jedoch sinnvoll sein, die Erfahrungen von Mitte der 1970er und Mitte der 1980er Jahre, als die Inflation ähnlich hoch war, genau zu betrachten. In diesen Zeiträumen erreichte der Dollar offenbar seinen Höhepunkt, als die Fed die Zinsen etwas lockerte, die US-Zinsen aber immer noch nahe ihrem Höchststand waren und das globale und US-amerikanische Wachstum immer noch rückläufig war, anstatt seine Talsohle zu erreichen", schrieben die Strategen.
In diesem Sinne könnte es zu einem vorzeitigen USD-Höchststand kommen, wenn das Ende der Fed-Zinserhöhungen absehbar ist oder die Fed ihre Absicht zur Kehrtwende kommuniziert. Dies könnte " irgendwann im ersten Halbjahr 2023" der Fall sein.
"Wir könnten das Schlimmste der europäischen Winterrezession hinter uns haben, eine neue Führungsspitze bei der BoJ könnte allmählich mit einer Straffung der Politik beginnen, und Chinas Covid-Politik könnte sich dem Ende nähern, während gleichzeitig ein Höhepunkt der US-Zinsen endlich in Sicht ist und sich die US-Inflation und der Arbeitsmarkt etwas abschwächen."
"Doch so weit sind wir noch nicht", resümierten die Experten der US-Investmentbank.