Frankfurt, 21. Okt (Reuters) - Die Lage am Geldmarkt ist nach Einschätzung von Händlern weiter angespannt. "Es ist noch zu früh, von einer Entspannung zu reden", erklärte ein Händler. "Es ist noch nicht vorbei", fügte ein anderer hinzu. "Es gibt zwar Geld, aber es ist weiter teuer und abhängig von der Adresse", sagte ein dritter. EZB-Direktoriumsmitglied Jürgen Stark hatte im Deutschlandfunk gesagt, "wir sehen eine leichte Verbesserung, eine leichte Entspannung". Von einem Durchbruch könne aber noch nicht die Rede sein. Stark zufolge kann die EZB "durchaus eine Weile noch" verstärkt Liquidität in den Markt pumpen. Irgendwann müsse der Markt aber selbst wieder anspringen, sagte er.
"Man versucht, einen Strohhalm zu finden", fasste ein Händler die Stimmung zusammen. Der Rückgang der Euribor-Sätze sei zwar ein gutes Zeichen. "Aber da finden ja keine Abschlüsse statt, weshalb diese Sätze eher hypothetisch sind." Weiterhin stocke die Umverteilung der Liquidität unter den Banken. Viele setzten für die Übernacht-Anlage weiterhin lieber auf die EZB als sichere Bank, als es für etwas mehr Zinsen einer anderen Bank zu leihen.
Somit blieb per Montagabend das Volumen in der sogenannten Einlage-Fazilität der EZB mit 228,5 Milliarden Euro sehr hoch, wenn es auch unter dem Rekordvolumen vom Vortag von 239,6 Milliarden Euro lag. "Das sind immer noch riesige Summen und wird sich so schnell wohl auch nicht ändern", sagte ein Händler. Am Aktienmarkt begründeten Händler den Anstieg der Kurse der Finanzwerte unter anderem mit dem Rückgang des Anlage-Volumens. Nach Angaben der EZB stieg per Montagabend das Volumen der Übernacht-Kredite an die Banken wieder auf 14,8 (Vortag 14) Milliarden Euro.
EURIBOR ERSTMALS WIEDER UNTER FÜNF PROZENT
Die Spanne für die Tagesgeldsätze blieb nach Aussage von
Händlern mit 3,25 bis 3,50 Prozent wie am Vortag relativ breit.
Sie rechnen damit, dass der Referenzzins Eonia
Die EZB
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Ralf Banser)