Frankfurt, 15. Okt (Reuters) - Am europäischen Geldmarkt keimt Händlern zufolge die Hoffnung auf eine Entspannung auf. "Es sind immerhin schon ein wenig mehr Bewegungen als noch am Wochenanfang", sagte ein Disponent am Mittwoch. "Es wird noch Monate brauchen, aber immerhin gibt es etwas Licht am Horizont."
Der Interbankenhandel ist dennoch nach wie vor ausgetrocknet. Dank der Zentralbanken sei aber mehr als genug Liquidität vorhanden. "Wenn die Rettungspakete diese Woche durchgewunken werden, könnte nächste Woche durchaus wieder Schwung reinkommen, wahrscheinlich erst einmal beim Tagesgeld", gab sich ein weiterer Händler zuversichtlich. "Was wir brauchen, sind ein paar Tage ohne schlechte Nachrichten", sagte ein anderer Disponent.
Ein gutes Zeichen sei, dass die Eonia-Umsätze im Vergleich
zum Vortag um 14 Milliarden Euro zugelegt hätten. Der
Eonia-Referenzzins
Allerdings parkten die Banken auch per Dienstagabend ihre Gelder lieber bei der EZB, als sie einander zu leihen. Das Volumen in der sogenannten Einlage-Fazilität stieg nach Angaben der EZB auf 196,1 (Vortag 182,8) Milliarden Euro. Zugleich mussten sich Banken bei der EZB übernacht wieder 19,6 (17,5) Milliarden Euro besorgen. Die Zahlen zeigen, dass die Umverteilung unter den Banken weiter stockt. In normalen Zeiten liegen die Beträge höchstens im dreistelligen Millionenbereich und häufig deutlich darunter.
Die Sätze für Tagesgeld lagen Händlern zufolge in einer Spanne von drei und vier Prozent, schwankten aber nach wie vor "je nach Adresse".
(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Peggy Kropmanns)