Von Ambar Warrick
Investing.com - Die indische Rupie erreichte am Donnerstag ein Rekordtief zum Dollar, nachdem die Fed die Zinssätze erneut kräftig angehoben hatte. Für weitere Belastung sorgte das Verhalten Moskaus im Ukraine-Krieg.
Die Rupie rutschte um bis zu 0,5 % auf ein Rekordtief von 80,430 zum Dollar ab und folgte damit einem breiteren Rückgang der asiatischen Währungen. Auslöser war die hawkische Haltung der Fed, die schärfer ausfiel, als dies zunächst erwartet wurde.
Der Dollar stieg auf ein über 20-Jahres-Hoch, nachdem die Fed signalisierte, dass sie bereit war, eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und Druck auf den Arbeitsmarkt zu riskieren, um die Inflation einzudämmen.
Die Stärke des Dollars hat die Rupie in diesem Jahr stark belastet. So ist die indische Währung im Zuge der Zinserhöhungen der Fed um fast 8 % gefallen.
Angesichts der großen Abhängigkeit Indiens von Rohölimporten belasteten auch die hohen Ölpreise die Rupie. Diese Abhängigkeit könnte die indische Landeswährung kurzfristig weiter unter Druck setzen, da Indien große Mengen an Rohöl aus Russland importiert.
Die russische Ölproduktion steht aller Voraussicht nach vor weiteren Störungen aufgrund der Verschärfung des Krieges mit der Ukraine. Präsident Wladimir Putin ordnete diese Woche eine Teilmobilisierung seiner Truppen an, um Teile der Ukraine zu annektieren, die derzeit von Russland besetzt sind.
Indien hat sich bisher den US-Sanktionen gegen russisches Öl entzogen. Jüngste Berichte deuten jedoch darauf hin, dass die Modi-Regierung zunehmend unter Druck steht, ihre Beziehungen zu Moskau neu zu bewerten.
CNN berichtete diese Woche, dass sich die USA in „umfangreichen“ Gesprächen mit Indien über dessen Abhängigkeit von russischen Waffen und Öl befinden. Berichten zufolge versuchte auch der indische Premierminister Narendra Modi, Putin davon abzubringen, einen größeren Konflikt mit der Ukraine zu führen.
Dennoch haben steigende US-Zinsen und die Aussicht auf eine unterbrochene Ölversorgung die Rupie in diesem Jahr gedrückt, was auch zu Interventionen der Reserve Bank an den Devisenmärkten führte.
Doch auch Indien kämpft mit hoher Inflation und Arbeitslosigkeit, wodurch die Eingriffsmöglichkeiten der RBI (VIE:RBIV) begrenzt bleiben.