* Erleichterung nach Aussagen von Fed und Bank von Japan
* Jahreshoch von 6094 Punkten rückt in den Blick
* Übernahmespekulationen bei K+S
(neu: Finanzwerte, Chipwerte, K+S, Siemens)
Frankfurt, 17. Mär (Reuters) - Der Dax hat am Mittwoch die
psychologisch wichtige Marke von 6000 Punkten in Angriff
genommen. Zum ersten Mal seit Mitte Januar schaffte der
Leitindex diese Hürde und stieg um 0,8 Prozent auf 6020 Zähler.
Damit rückt das Jahreshoch von 6094 Punkten in Reichweite. "Die
Rahmenbedingungen stimmen gerade: Die Fed behält ihre Strategie
in der Zinspolitik bei, die japanische Zentralbank pumpt mehr
Geld in den Markt, und S&P senkt das Rating für Griechenland
nicht ab", sagte ein Händler. "Das sind die wesentlichen Themen,
auf die die Anleger heute schauen, und die sie erleichtern."
Börsianer warnten allerdings auch, dass das Geschäft wegen des
großen Verfalls am Freitag sehr volatil bleibe.
Die US-Notenbank hatte am Abend wiederholt, dass der
Leitzins für einen ausgedehnten Zeitraum auf dem sehr niedrigen
Niveau bleiben wird und damit für Erleichterung an den
Aktienmärkten rund um den Globus gesorgt. Der Stoxx50<.STOXX50>
stieg um ein Prozent auf 2617 Zähler. Der Dow-Jones-Index<.DJI>
hatte in New York 0,4 Prozent höher geschlossen, der Tokioter
Nikkei<.N225> war auf den höchsten Schlussstand seit zweieinhalb
Monaten geklettert.
FINANZWERTE STEIGEN WEITER IN DER GUNST DER ANLEGER
Vor allem Finanzwerte stiegen angesichts der Nachrichtenlage
in der Gunst der Anleger. UniCredit legte zudem einen
unerwartet hohen Nettogewinn für 2009 vor. Die Titel der
HVB-Muttergesellschaft stiegen an der Mailänder Börse um 4,4
Prozent auf 2,13 Euro. Die nach Marktwert viertgrößte
europäische Bank will auch wieder eine Dividende zahlen. Einer
der größten Dax-Gewinner waren Commerzbank mit einem
Plus von 2,5 Prozent auf 6,35 Euro. Ein Händler verwies darauf,
dass das Institut angekündigt hatte, für die Berechnung der
Managerboni auch die Kundenzufriedenheit mit einzubeziehen. "Das
zielt in Richtung Vertrauen und könnte ein wichtiges Potenzial
zur Stärkung des Geschäfts sein", sagte er. Deutsche
Bank stiegen um rund ein Prozent auf 54,43 Euro.
HOFFEN AUF OPTIMISTISCHE TÖNE VON INTEL
Siemens-Aktien waren ebenfalls gefragt und stiegen
um knapp drei Prozent auf 71,58 Euro. Händlern zufolge rückten
Nachrichten über einen geplanten Stellenabbau in der IT-Sparte
SIS den angepeilten Verkauf dieses Bereichs wieder in den Blick.
Daneben strahle aber auch die Hoffnung auf gute Nachrichten von
Intel auf die Titel des Münchener Technologiekonzerns
ab. Börsianern zufolge kursierten Gerüchte, wonach der
weltgrößte Chiphersteller sehr starke Zahlen zum ersten Quartal
vorlegen wird. "Es wird darauf spekuliert, dass Intel vorzeitig
ein positives Statement geben wird", sagte Analyst Daniel
Berenbaum vom Investmenthaus Auriga. In der Hoffnung, dass damit
ein optimistisches Signale für die Branche gesendet wird,
stiegen die Aktien der französischen STMicroelectronics
um 1,5 Prozent auf 6,80 Euro. Infineon verbuchten ein
Kursplus von 1,5 Prozent auf 4,52 Euro.
Gerüchte um eine Übernahmeofferte des Konkurrenten
Yara gaben unterdessen K+S Auftrieb. Die Aktien
des Düngemittel-Herstellers stiegen um bis zu 2,1 Prozent auf
46,58 Euro. "Angeblich will Yara 55 Euro je K+S-Aktie zahlen",
sagte ein Händler. K+S lehnte eine Stellungnahme dazu ab. Die
Papiere von Yara notierten 1,1 Prozent im Plus bei 259,40
norwegischen Kronen.
ANLEGER MACHEN KASSE BEI METRO
Größter Dax-Verlierer waren die Aktien von Merck
mit einem Minus von einem Prozent. Auch um BMW machten
Anleger einen Bogen, die Titel gaben 0,5 Prozent auf 32,59 Euro
nach. BMW habe angekündigt, dass der Absatz im ersten Quartal
saisonal bedingt unter dem des vierten Quartals bleiben werde,
sagten Händler. Nun fragten sich Investoren, wie schwach das
erste Quartal wohl ausfallen werde. Auch bei Metro
nahmen Anleger Gewinne mit. "Da wurde ja lange über eine
Aufspaltung spekuliert, da geht jetzt die Luft raus", sagte ein
Börsianer. Der Handelskonzern hat eine Aufspaltung des Bereichs
Cash & Carry in zwei Einheiten angekündigt.
Im Nebenwerte MDax<.MDAXI> machten Anleger bei
Lanxess Kasse, nachdem der Konzern für das vierte
Quartal Zahlen im Rahmen der Erwartungen vorgelegt hat. Die
Aktien fielen um 2,7 Prozent auf 30,85 Euro. In den vergangenen
zwei Wochen hatte der Titel insgesamt acht Prozent zugelegt.
(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Kerstin Leitel)