Deutsche Bank will ohne Staatsgeld auskommen
BERLIN - Die Deutsche Bank will auch in den drohenden neuen Branchenturbulenzen wegen der Euro-Schuldenkrise ohne staatliche Hilfen auskommen. 'Die Deutsche Bank wird alles tun, dass wir auch dieses Mal kein Staatsgeld brauchen', sagte Vorstandschef Josef Ackermann am Donnerstag bei einem Kongress in Berlin. Dies könne unter Umständen heißen, 'die Bilanzen massiv zu kürzen, vielleicht sogar, sich von Dingen zu trennen, die durchaus im strategischen Interesse der Bank liegen'. Eine 'ideologische Debatte', die bei Staatshilfen etwa über Geschäftsmodelle oder Vergütungssysteme die Folge wäre, wolle er der Bank aber nicht zumuten, sagte Ackermann.
US-Bank JPMorgan rechnet sich zu stabilem Quartalsgewinn
NEW YORK - Die US-Bank JPMorgan hat ihren Gewinn trotz der Turbulenzen an den Finanzmärkten im dritten Quartal überraschend stabil gehalten. Dazu griff das Management in die Trickkiste der Bilanzierung und bewertete die bestehenden Verbindlichkeiten des Instituts neu. Der Überschuss erreichte dadurch mit 4,3 Milliarden US-Dollar (3,1 Mrd Euro) fast den Vorjahreswert von 4,4 Milliarden, wie die Bank am Donnerstag in New York mitteilte. Dank des Buchhaltungseffekts schnitt die Bank auch besser ab als von Analysten erwartet. Die Aktie verlor vorbörslich mehr als ein Prozent. Im eigentlichen Geschäft schlug die Staatsschuldenkrise durch. Bankchef Jamie Dimon sprach von einem 'herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld'. Allein die Gebühreneinnahmen im Investmentbanking gingen um fast ein Drittel zurück. Dass das Gesamtergebnis dennoch beinahe stabil blieb, war dem milliardenschweren Buchhaltungseffekt und einem gut laufenden Privatkundengeschäft zu verdanken, wie Dimon selbst klarstellte.
Kreise: Porsche strebt 2012 Rekordabsatz von 140.000 Fahrzeugen an
BERLIN - Porsche will laut Aussagen eines Insiders im nächsten Jahr 140.00 Autos verkaufen. Schon in diesem Jahr soll der Absatz auf 120.000 Wagen steigen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag mit Berufung auf eine mit den internen Plänen vertraute Person. Die offiziell ausgegebene Zielmarke liegt bisher für dieses Jahr bei mehr als 100.000 Sport- und Geländewagen. Ein Porsche-Sprecher wollte die Zahlen nicht bestätigen, verwies aber auf die aktuelle Wachstumsrate des Unternehmens. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres legten die Auslieferungen um knapp 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Von Januar bis September hat der Autobauer, an dem Volkswagen (VW) knapp die Hälfte hält, schon fast 91.000 Fahrzeuge ausgeliefert. Ab Januar 2012 werde im Werk in Leipzig voraussichtlich auf den Drei-Schicht-Betrieb umgestellt, um eine höhere Auslieferungsquote beim Geländewagen Cayenne zu erreichen, sagte der Unternehmenssprecher. Zudem kommt im Dezember die neue Generation des Sportwagen-Kassikers 911 in den Handel.
VW-Nutzfahrzeuge mit Absatzplus von 25 Prozent
HANNOVER - Die VW-Nutzfahrzeugsparte hat ihre Verkaufszahlen in den ersten neun Monaten des Jahres um gut ein Viertel gesteigert und damit einen neuen Bestwert erreicht. Von Januar bis September seien weltweit 390.000 Lieferwagen, Vans und Transporter ausgeliefert worden - 25,5 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, teilte Volkswagen Nutzfahrzeuge am Donnerstag in Hannover mit. 'Noch nie hat unsere Marke in neun Monaten so viele Fahrzeuge verkauft', sagte der Vertriebsvorstand für die Marke, Harald Schomburg.
Ryanair plant neue Routen - Kritik an Ticketabgabe
HAHN - Die irische Billigfluglinie Ryanair plant im kommenden Jahr neue Routen von Deutschland aus - macht dies aber auch abhängig von einem Aus für die Luftverkehrssteuer. Ryanair-Chef Michael O'Leary begrüßte zwar die Absicht der Bundesregierung, die Steuer senken zu wollen. Aber: 'Das reicht nicht', sagte O'Leary. Für den Flughafen Hahn stellte er nach Streichungen im Winter neue Routen für 2012 in Aussicht. 'Je mehr die Steuer gesenkt wird, desto mehr neue Flugrouten wird es in Frankfurt-Hahn im nächsten Sommer geben.' Er hofft auf Potenzial wegen Streckenstreichungen von Air Berlin.
Rolls-Royce schließt Pakt mit Pratt & Whitney - MTU stockt bei A320 auf
LONDON/MÜNCHEN - Auf dem Markt für Flugzeugtriebwerke werden die Karten neu gemischt: Der britische Triebwerksbauer Rolls-Royce will zusammen mit dem Konkurrenten Pratt & Whitney aus den USA neue Sparantriebe für Mittelstreckenflieger der nächsten Generation entwickeln. Zugleich ziehen sich die Briten aus einem anderen Triebwerkskonsortium zurück, das den Antrieb für den Airbus-Kassenschlager A320 baut. Dafür erhalten sie 1,5 Milliarden US-Dollar (1,1 Mrd Euro), wie Rolls-Royce am Mittwochabend mitteilte. Die freiwerdenden Anteile sollen an die bisherigen Partner Pratt & Whitney und MTU gehen. Der deutsche Triebwerksbauer MTU verstärkt sich damit bei seinem wichtigsten Modell.
Bahn erhöht Fahrpreise - im Fernverkehr um 3,9 Prozent
BERLIN - Zugfahrten mit der Deutschen Bahn werden wieder teurer. Zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember erhöht der bundeseigene Konzern die Fahrpreise im Fernverkehr um durchschnittlich 3,9 Prozent. Im Nahverkehr werden durchschnittlich 2,7 Prozent mehr verlangt. Zu Begründung verwies der für den Personenverkehr zuständige Bahnvorstand Ulrich Homburg am Donnerstag auf deutlich gestiegene Personal- und Energiekosten. Neue Preise gibt es auch für Sitzplatzreservierungen. Sie kosten künftig in der 1. und 2. Klasse einheitlich 4 Euro, gleich, ob man im Internet, am Automaten oder im Reisezentrum bucht. Damit wird die Reservierung beim Fahrkartenkauf am Automaten oder im Internet für die 2. Klasse um 1,50 Euro teurer, im Reisezentrum dagegen um 0,50 Euro billiger.
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