FRANKFURT (dpa-AFX) - Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) angekündigte Unterstützung der Eurozonen-Krisenstaaten und die angedeuteten Ankäufe von Staatsanleihen haben die Kurse am deutschen Aktienmarkt nach oben schnellen lassen. EZB-Präsident Mario Draghi hat nach Einschätzung von Sentix den Ernst der Lage erkannt und will eine Wiederholung der schwachen Kapitalmärkte vom vergangenen Sommer mit aller Macht verhindern.
'Der europäische Drache speit Feuer', schreibt Analyst und Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy in seiner aktuellen Studie. Hussy verweist auf die Ereignisse der vergangenen Monate, als die EZB mit ihrer Ankündigung der beiden Dreijahrestender im Dezember 2011 eine ähnliche Marktreaktion ausgelöst habe. 'Mit den steigenden Aktienkursen wurde damals die Zurückhaltung aufgegeben', so der Experte.
Draghi habe mit seinen jüngsten Aussagen zwar neue technische Kaufsignale an den Aktienmärkten erreicht, mittelfristig seien Anleger aber pessimistisch, so Hussy. Sie seien dem neuen Preissignal keineswegs gefolgt und stattdessen noch skeptischer geworden. Entsprechend sehe auch ihre Positionierung am Aktienmarkt aus. Die Wertwahrnehmung sei auf neue 26-Wochentiefs gefallen.
'Die Anleger sind sich ziemlich sicher, was mittelfristig auf die Märkte zukommt', fährt Hussy fort. So seien die Neutralitäts-Indizes weltweit auf 52 Wochentiefs gesunken: 'Der Exodus kommt!' Allerdings stellt sich der Sentix-Fachmann auch die Frage, was passiert, wenn die aktuell positive Dynamik anhält und im Dax für einen Anstieg über 7.000 Punkte reicht? 'Weicht dann der strukturelle Pessimismus und werden die Anleger von dem Drachenfeuer förmlich überrollt?'
Die Maßnahmen der EZB zielten jedenfalls auf die Bekämpfung der Problemzonen ab, mit Banken und Staatsanleihen im Fokus. Gerade dort dürfe die aktuelle Verbesserung im Chart nicht ignoriert werden. Weil im Dezember 2011 das 'erste Drachenfeuer' der EZB nicht verstanden worden sei, sollten Anleger aktuell diese laut Hussy eher unerwartete Variante bei ihrer Anlagestrategie ebenfalls berücksichtigen. Die Feststellung, warum gerade jetzt ein Bullenmarkt starten sollte, wo es doch dafür keine Gründe gebe, nütze freilich nur bedingt. Denn bekanntlich handele die Börse die Zukunft und 'wir werden erst in einigen Monaten genau wissen, was die Gründe für den potenziellen Kursanstieg sind.' Anleger sollten flexibel sein, rät Hussy.
Sentix wertet seit 2001 wöchentlich Umfrageergebnisse zur Markteinschätzung unter privaten und institutionellen Investoren im Internet aus./ajx/rum
'Der europäische Drache speit Feuer', schreibt Analyst und Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy in seiner aktuellen Studie. Hussy verweist auf die Ereignisse der vergangenen Monate, als die EZB mit ihrer Ankündigung der beiden Dreijahrestender im Dezember 2011 eine ähnliche Marktreaktion ausgelöst habe. 'Mit den steigenden Aktienkursen wurde damals die Zurückhaltung aufgegeben', so der Experte.
Draghi habe mit seinen jüngsten Aussagen zwar neue technische Kaufsignale an den Aktienmärkten erreicht, mittelfristig seien Anleger aber pessimistisch, so Hussy. Sie seien dem neuen Preissignal keineswegs gefolgt und stattdessen noch skeptischer geworden. Entsprechend sehe auch ihre Positionierung am Aktienmarkt aus. Die Wertwahrnehmung sei auf neue 26-Wochentiefs gefallen.
'Die Anleger sind sich ziemlich sicher, was mittelfristig auf die Märkte zukommt', fährt Hussy fort. So seien die Neutralitäts-Indizes weltweit auf 52 Wochentiefs gesunken: 'Der Exodus kommt!' Allerdings stellt sich der Sentix-Fachmann auch die Frage, was passiert, wenn die aktuell positive Dynamik anhält und im Dax für einen Anstieg über 7.000 Punkte reicht? 'Weicht dann der strukturelle Pessimismus und werden die Anleger von dem Drachenfeuer förmlich überrollt?'
Die Maßnahmen der EZB zielten jedenfalls auf die Bekämpfung der Problemzonen ab, mit Banken und Staatsanleihen im Fokus. Gerade dort dürfe die aktuelle Verbesserung im Chart nicht ignoriert werden. Weil im Dezember 2011 das 'erste Drachenfeuer' der EZB nicht verstanden worden sei, sollten Anleger aktuell diese laut Hussy eher unerwartete Variante bei ihrer Anlagestrategie ebenfalls berücksichtigen. Die Feststellung, warum gerade jetzt ein Bullenmarkt starten sollte, wo es doch dafür keine Gründe gebe, nütze freilich nur bedingt. Denn bekanntlich handele die Börse die Zukunft und 'wir werden erst in einigen Monaten genau wissen, was die Gründe für den potenziellen Kursanstieg sind.' Anleger sollten flexibel sein, rät Hussy.
Sentix wertet seit 2001 wöchentlich Umfrageergebnisse zur Markteinschätzung unter privaten und institutionellen Investoren im Internet aus./ajx/rum