Frankfurt, 22. Mrz (Reuters) - Die Bombenanschläge in Brüssel haben auch die Pfund-Anleger nicht unberührt gelassen. Die Währung des Vereinigten Königreichs fiel in der Spitze um mehr als ein Prozent auf 1,4191 Dollar. Händlern zufolge fürchten Investoren, dass die Anschläge in der belgischen Hauptstadt dem "Brexit"-Lager Zulauf bescheren könnten. Befürworter eines Ausscheidens Großbritanniens aus der EU behaupten, dass die Politik der offenen Grenzen innerhalb der EU solche Attacken überhaupt erst ermögliche. Das Pfund habe ohnehin schon unter den politischen Spannungen innerhalb der konservativen Partei gelitten - die Anschläge in Brüssel sorgten nun für einen zusätzlichen Dämpfer, fasste Stephen Gallo, Stratege bei der kanadischen Bank BMO, die Stimmung am Devisenmarkt zusammen.
Premierminister David Cameron musste am Wochenende sein Kabinett umbilden, nachdem Arbeitsminister Iain Duncan Smith überraschend zurückgetreten war. Damit könnte die Spaltung innerhalb von Camerons konservativer Partei noch deutlicher zutage treten. Duncan Smith befürwortet in der Debatte um die Zugehörigkeit Großbritanniens zur Europäischen Union einen Austritt Briten stimmen am 23. Juni über ihren Verbleib in der Europäischen Union ab. Die Ratingagentur Moody's warnt das Land vor einem Austritt aus der EU. Ein "Brexit" würde zu verstärkter Unsicherheit und damit etwas schwächerem Wirtschaftswachstum auf mittlere Sicht führen, erklärten die Experten Seit Jahresbeginn hat das Pfund in der Spitze rund sechs Prozent an Wert verloren.