LONDON (dpa-AFX) - Die in der Finanzkrise verstaatlichte Royal Bank of Scotland (RBS) hat Gerüchte über einen neuen Kapitalbedarf und weitere Staatshilfen zurückgewiesen. Das Institut gehöre zu den am besten kapitalisierten Banken Europas, hieß es in einer Mitteilung des Hauses. Damit reagierte es auf einen Bericht der 'Financial Times', wonach in der britischen Regierung die Sorge vor neuem Kapitalbedarf des Instituts wachse. 'Wenn es in Europa eine breite Bewegung zur Rekapitalisierung von Banken gibt, dann ist es denkbar, dass auch die RBS mehr Staatshilfen benötigt', zitierte das Blatt einen Regierungsvertreter.
Die Ratingagentur Moody's stufte am Freitag die Kreditwürdigkeit der Großbank ebenso wie von elf weiteren britischen Finanzinstituten ab. Die Analysten begründeten den Schritt damit, dass die Institute bei künftigen Notlagen weniger Hilfen der britischen Regierung erwarten könnten. Das RBS-Rating senkten sie um zwei Stufen auf 'A2'.
RBS HAT VIEL GELD IN SCHULDENLÄNDERN ANGELEGT
Die britische Tochter der spanischen Bank Santander wurde wie Lloyds um zwei Stufen auf 'A1' gesenkt. Betroffen von der Abstufung sind auch auch die Co-operative Bank, die Bausparkasse Nationwide sowie sieben weitere kleine Bausparkassen. Bankaktien gaben im Vormittagshandel an der Londoner Börse einen Teil ihrer Vortagesgewinne wieder ab.
Die Bank hat im Vergleich zu anderen britischen Banken viel Geld in Staatspapieren von Euro-Schuldenländern angelegt. Bereits im ersten Halbjahr korrigierte sie den Wert ihrer griechischen Staatsanleihen von 1,2 Milliarden Euro nach unten. In Italien hat sie noch 4 Milliarden Euro im Feuer. Die RBS war durch die Übernahme der niederländischen Großbank ABN Amro in Besitz der Anleihen gekommen.
NEUER STRESSTEST KÖNNTE PROBLEME OFFENLEGEN
Nun könnte dieses hohe Risiko dazu führen, dass bei einer neuen Runde des Stresstests der europäischen Bankenaufsicht EBA zusätzlicher Kapitalbedarf herauskomme, schreibt die 'FT'. Die EBA hatte am Donnerstag angekündigt, sich angesichts der sich verschärfenden Schuldenkrise in Europa die Kapitalpositionen der Banken aus der Überprüfung vom Frühjahr noch einmal anzuschauen.
Bei der ersten Auswertung hatte das Risiko einer Staatspleite noch praktisch keine Rolle gespielt. Nur acht von 91 Instituten waren damals durchgefallen. Ein schlechtes Abschneiden beim Stresstest verpflichtet die Banken dazu, sich frisches Geld zu verschaffen. Der Internationale Währungsfonds hält bis zu 200 Milliarden Euro für den gesamten europäischen Bankensektor für nötig.
RBS SEIT LANGEM EIN SORGENKIND
'Das Design eines möglichen neuen Stresstests liegt noch völlig in der Luft', erklärte die RBS. 'Jede Deutung, wie eine Bank davon betroffen wäre, ist reine Spekulation.' Das Institut zählt weltweit zu den größten Verlierern der Finanzkrise von 2008. Es musste in der Krise mit Milliardenbeträge vor dem Kollaps gerettet werden. 82 Prozent der Aktien liegen seitdem beim Staat. In den Jahren 2008 bis 2010 häufte die Bank einen Verlust von rund 29 Milliarden Pfund an. Die Kosten für die Rettung der Bank belaufen sich laut Zeitung bislang auf 45 Milliarden Pfund (52 Mrd Euro)./enl/stw/wiz
Die Ratingagentur Moody's stufte am Freitag die Kreditwürdigkeit der Großbank ebenso wie von elf weiteren britischen Finanzinstituten ab. Die Analysten begründeten den Schritt damit, dass die Institute bei künftigen Notlagen weniger Hilfen der britischen Regierung erwarten könnten. Das RBS-Rating senkten sie um zwei Stufen auf 'A2'.
RBS HAT VIEL GELD IN SCHULDENLÄNDERN ANGELEGT
Die britische Tochter der spanischen Bank Santander
Die Bank hat im Vergleich zu anderen britischen Banken viel Geld in Staatspapieren von Euro-Schuldenländern angelegt. Bereits im ersten Halbjahr korrigierte sie den Wert ihrer griechischen Staatsanleihen von 1,2 Milliarden Euro nach unten. In Italien hat sie noch 4 Milliarden Euro im Feuer. Die RBS war durch die Übernahme der niederländischen Großbank ABN Amro in Besitz der Anleihen gekommen.
NEUER STRESSTEST KÖNNTE PROBLEME OFFENLEGEN
Nun könnte dieses hohe Risiko dazu führen, dass bei einer neuen Runde des Stresstests der europäischen Bankenaufsicht EBA zusätzlicher Kapitalbedarf herauskomme, schreibt die 'FT'. Die EBA hatte am Donnerstag angekündigt, sich angesichts der sich verschärfenden Schuldenkrise in Europa die Kapitalpositionen der Banken aus der Überprüfung vom Frühjahr noch einmal anzuschauen.
Bei der ersten Auswertung hatte das Risiko einer Staatspleite noch praktisch keine Rolle gespielt. Nur acht von 91 Instituten waren damals durchgefallen. Ein schlechtes Abschneiden beim Stresstest verpflichtet die Banken dazu, sich frisches Geld zu verschaffen. Der Internationale Währungsfonds hält bis zu 200 Milliarden Euro für den gesamten europäischen Bankensektor für nötig.
RBS SEIT LANGEM EIN SORGENKIND
'Das Design eines möglichen neuen Stresstests liegt noch völlig in der Luft', erklärte die RBS. 'Jede Deutung, wie eine Bank davon betroffen wäre, ist reine Spekulation.' Das Institut zählt weltweit zu den größten Verlierern der Finanzkrise von 2008. Es musste in der Krise mit Milliardenbeträge vor dem Kollaps gerettet werden. 82 Prozent der Aktien liegen seitdem beim Staat. In den Jahren 2008 bis 2010 häufte die Bank einen Verlust von rund 29 Milliarden Pfund an. Die Kosten für die Rettung der Bank belaufen sich laut Zeitung bislang auf 45 Milliarden Pfund (52 Mrd Euro)./enl/stw/wiz