FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt lebt weiter von der Hoffnung auf eine Lösung der Schuldenkrisen in Europa und hat sein kräftiges Minus der Vorwoche schnell wieder wettgemacht. Mit einem Plus von bis zu viereinhalb Prozent erreichte der deutsche Leitindex sein Niveau vom vorvergangenen Freitag und am Nachmittag behauptete der Dax immer noch ein Plus von 4,07 Prozent auf 5.563,05 Punkte. Der MDax mittelgroßer Werte stand 4,16 Prozent höher bei 8.557,10 Punkten und der TecDax rückte um 3,46 Prozent vor auf 683,32 Punkte.
'Die Börsen leben derzeit ausschließlich von der Hoffnung auf eine schnelle Lösung des Griechenlandproblems', sagte Andreas Lipkow von MWB Fairtrade. Investoren nutzten jede optimistische Äußerung, um die mittlerweise teilweise stark unterbewertet erscheinenden Aktien zu kaufen. Bei negativen Stimmen setzten aber sofort wieder Gewinnmitnahmen ein, so dass die Stimmung sehr fragil und kaum greifbar sei. Das drücke sich in den anhaltend starken Kursschwankungen, der so genannten Volatilität, aus. Hinzu komme 'Window-Dressing', nachdem einige institutionelle Anleger versuchen ihre Bilanzen zum Quartalsende noch aufzupolieren. Ein weiterer Börsianer nennt die Politik, die wieder extrem viel Liquidität in den Märkte pumpe und die Kurse treibe.
FINANZWERTE BLEIBEN DIE ZUGPFERDE
Wie schon am Vortag bleiben die zuvor gemiedenen und sehr deutlich gedrückten Finanzwerte die Zugpferde des Marktes: An der Dax-Spitze verteuerten sich die Aktien des Branchenprimus Deutsche Bank um 10,11 Prozent auf 27,655 Euro, die Anteile am größten deutschen Versicherer Allianz legten 8,48 Prozent auf 70,52 Euro zu. Händler sprachen zum einen von einer Reaktion, nachdem der europäische Bankenindex seit März mit einem Minus von bis zu 47 Prozent den stärksten Einbruch erlebt hat. Zudem stützten die anhaltenden Spekulationen über eine Rekapitalisierung europäischer Banken. Zuletzt berichtete der TV-Sender CNBC von Plänen, die eine doppelte Verwendung von EFSF-Geldern vorsehen. Demnach sollen damit zum einen die Kapitalpolster der Banken aufgebessert werden. Außerdem sollen sie als Gründungskapital für eine Zweckgesellschaft eingesetzt werden, die von der Europäischen Investitionsbank (EIB) ins Leben gerufen werden soll.
Autowerte setzten nach ihrer zuletzt ebenfalls schlechten Kursentwicklung auch zu einem Befreiungsschlag an. Die MAN-Aktien sprangen nach der Genehmigung aus Brüssel für die Mehrheitsübernahme durch Volkswagen (VW) um bis zu neuneinhalb Prozent nach oben. Auch die Anteile am Wolfsburger Autokonzern VW verteuerten sich um zuletzt 4,63 Prozent auf 106,25 Euro deutlich. Die Genehmigung komme zwar nicht überraschend, hieß es am Markt, sie wirke aber doch positiv. Die Daimler-Papiere legten zusätzlich angetrieben von einer positive Studie 5,52 Prozent zu.
SÜDZUCKER NACH ZAHLEN IM MINUS
Die Titel von Südzucker rutschten indes im MDax nach überraschend veröffentlichten Zahlen für das erste Geschäftshalbjahr als zweitschlechtester Wert mit 0,23 Prozent ins Minus auf 23,670 Euro. Europas größter Zuckerkonzern schaffte zwar einen Gewinnsprung und bestätigte den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2011/12. Laut einem Händler fielen die Zahlen weitgehend jedoch lediglich erwartungsgemäß aus. An der MDax-Spitze stand dagegen mit der Aareal Bank , deren Aktien 11,59 Prozent auf 11,220 Euro zulegten, ebenfalls ein Finanzwert.
Im TecDax blieben die Aktien von SMA Solar mit plus 1,23 Prozent 45,505 Euro hinter der Marktentwicklung zurück. Der weltgrößte Automobilzulieferer Bosch will einem Bericht der 'Frankfurter Rundschau' zufolge in die Produktion für Wechselrichter für Solaranlagen einsteigen und damit sein Solargeschäft weiter ausbauen. Damit wächst Börsianern zufolge der Druck auf den Weltmarktführer SMA Solar/fat/la
--- Von Frederik Altmann, dpa-AFX ---
'Die Börsen leben derzeit ausschließlich von der Hoffnung auf eine schnelle Lösung des Griechenlandproblems', sagte Andreas Lipkow von MWB Fairtrade. Investoren nutzten jede optimistische Äußerung, um die mittlerweise teilweise stark unterbewertet erscheinenden Aktien zu kaufen. Bei negativen Stimmen setzten aber sofort wieder Gewinnmitnahmen ein, so dass die Stimmung sehr fragil und kaum greifbar sei. Das drücke sich in den anhaltend starken Kursschwankungen, der so genannten Volatilität, aus. Hinzu komme 'Window-Dressing', nachdem einige institutionelle Anleger versuchen ihre Bilanzen zum Quartalsende noch aufzupolieren. Ein weiterer Börsianer nennt die Politik, die wieder extrem viel Liquidität in den Märkte pumpe und die Kurse treibe.
FINANZWERTE BLEIBEN DIE ZUGPFERDE
Wie schon am Vortag bleiben die zuvor gemiedenen und sehr deutlich gedrückten Finanzwerte die Zugpferde des Marktes: An der Dax-Spitze verteuerten sich die Aktien des Branchenprimus Deutsche Bank um 10,11 Prozent auf 27,655 Euro, die Anteile am größten deutschen Versicherer Allianz legten 8,48 Prozent auf 70,52 Euro zu. Händler sprachen zum einen von einer Reaktion, nachdem der europäische Bankenindex seit März mit einem Minus von bis zu 47 Prozent den stärksten Einbruch erlebt hat. Zudem stützten die anhaltenden Spekulationen über eine Rekapitalisierung europäischer Banken. Zuletzt berichtete der TV-Sender CNBC von Plänen, die eine doppelte Verwendung von EFSF-Geldern vorsehen. Demnach sollen damit zum einen die Kapitalpolster der Banken aufgebessert werden. Außerdem sollen sie als Gründungskapital für eine Zweckgesellschaft eingesetzt werden, die von der Europäischen Investitionsbank (EIB) ins Leben gerufen werden soll.
Autowerte setzten nach ihrer zuletzt ebenfalls schlechten Kursentwicklung auch zu einem Befreiungsschlag an. Die MAN-Aktien
SÜDZUCKER NACH ZAHLEN IM MINUS
Die Titel von Südzucker
Im TecDax blieben die Aktien von SMA Solar
--- Von Frederik Altmann, dpa-AFX ---