Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar legte im frühen europäischen Handel am Montag zu, gestützt durch die anhaltende Stärke der US-Anleiherenditen. Der Euro erhielt Auftrieb dank des Vorsprungs von Amtsinhaber Emmanuel Macron nach der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen.
Gegen 08.55 Uhr MEZ handelte der US Dollar Index, der die Wertentwicklung des Greenback gegenüber einem Korb aus sechs anderen Währungen abbildet, 0,2 % höher auf 99,987. Damit setzte er seinen Höhenflug nach einem Kursplus von rund 1 % in der vergangenen Woche fort.
Der Dollar profitiert von der aggressiven Haltung der US-Notenbank Fed, die auf ihrer März-Sitzung die Leitzinsen um 25 Basispunkte anhob und wohl auch im weiteren Verlauf des Jahres weitere Zinserhöhungen vornehmen wird.
Der im Lager der Falken angesiedelte Präsident der St. Louis Fed, James Bullard, sagte Ende letzter Woche, die Zentralbank müsse den Leitzins bis zum Jahresende um weitere 3 Prozentpunkte anheben.
Die Benchmark-Rendite für 10-jährige Staatsanleihen erhöhte sich am Montag um weitere sieben Basispunkte auf 2,77 %.
"Nur wenige Zentralbanken dürften in diesem Jahr das Tempo der geldpolitischen Straffung der Fed mitgehen können. Daher sollte der Dollar weiterhin eine gewisse Stärke zeigen - vor allem gegenüber Niedrigzinswährungen wie dem japanischen Yen und dem Euro", so die Analysten der ING (AS:INGA) in einer Mitteilung.
Der USD/JPY stieg um 0,8 % auf 125,36. Zu schaffen machte dem Yen die Tatsache, dass die Bank of Japan die Verzinsung in direktem Gegensatz zur Vorgehensweise der Fed nahe Null hält.
Für den EUR/USD ging es hingegen bis auf 1,0880 nach oben. Unterstützung erhielt die Gemeinschaftswährung von den Ergebnissen der ersten Wahlrunde der Französischen Präsidentschaftswahlen, bei der Amtsinhaber Emmanuel Macron die meisten Stimmen auf sich vereinen konnte.
Macron wird am 24. April gegen seine rechtsextreme Herausforderin Marine Le Pen antreten. Meinungsumfragen deuten auf ein enges Rennen hin, doch Macrons gelungener Wahlauftakt stimmte die Märkte zuversichtlich, die Le Pens Protektionismus mit Sorge betrachten, wenngleich sie nicht länger für den Ausstieg aus dem Euro eintritt.
Die Europäische Zentralbank tagt am Donnerstag und muss dabei den Spagat zwischen steigenden Verbraucherpreisen und dem durch den Krieg in der Ukraine verursachten Druck auf das Wachstum schaffen.
Die eher hawkishen Mitglieder der Notenbanker drängen auf eine rasche Beendigung der akkommodierenden Politik der Zentralbank. Die EZB könnte zwar nähere Angaben zur Reduzierung der Wertpapierkäufe machen, doch ist es unwahrscheinlich, dass sie explizite Hinweise auf Zinserhöhungen geben wird.
Der GBP/USD fiel um 0,3 % auf 1,2993. Das Wachstum der britischen Wirtschaft verlangsamte sich im Februar stärker als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt nahm um 0,1 % zu, nach 0,8 % im Januar.
Der AUD/USD sank um 0,4 % auf 0,7429 und fiel damit auf ein Dreiwochentief. Auslöser dafür waren fallende Eisenerzpreise. Für den USD/CNY ging es um 0,1 % auf 6,3727 nach oben. Der chinesische Produzentenpreisindex stieg im Jahresvergleich um 8,3 %. Neben dem Corona-Ausbruch bringt auch der russische Einmarsch in der Ukraine die Preise im Reich der Mitte nach oben.