Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Taiwan-Dollar verzeichnete am Mittwoch unter den asiatischen Währungen den stärksten Rückgang. Grund war der Zorn Chinas über den Besuch von Nancy Pelosi in Taiwan. Ein starker Anstieg des Dollars setzte unterdessen die meisten anderen asiatischen Währungen unter Druck.
Bis 6:45 Uhr MEZ verlor der Taiwan-Dollar 0,2 % und handelte nahe einem 2-Jahres-Tief. Auslöser war der Besuch Pelosis in Taiwan, wodurch sich die USA den Zorn der chinesischen Führung auf sich zogen.
Pelosi landete am späten Dienstag in Taipeh und wird sich im Laufe des Tages mit hochrangigen taiwanesischen Vertretern treffen. Die Sprecherin ist die ranghöchste US-Beamtin, die die Inselrepublik seit 25 Jahren besucht hat. Doch ihre Anwesenheit in Taiwan droht die Beziehungen zwischen China und den USA weiter zu destabilisieren. China hat Berichten zufolge seine Luftwaffe und die Marine als Reaktion auf den Besuch mobilisiert.
Neben einem Konflikt mit China hat Taiwan auch mit einem nur langsamen Wirtschaftswachstum zu kämpfen. Jüngste Daten zeigen, dass Taiwans Fertigungssektor im Juli erheblich geschrumpft ist.
Der chinesische Yuan blieb gegenüber dem Dollar weitgehend unverändert bei 6,7520. Eine Umfrage ergab, dass die Aktivitäten im Dienstleistungssektor auf dem Festland im Juli schneller zunahmen als im Vormonat, was darauf hindeutet, dass sich die Wirtschaft von den Anfang dieses Jahres verhängten Corona-Lockdowns erholt hat.
Der japanische Yen bildete weiterhin eine Ausnahme zu seinen asiatischen Pendants und stieg um 0,5 %.
Viele asiatische Währungen bewegten sich am Mittwoch in einer flachen bis niedrigen Spanne. Sie wurden durch einen starken Anstieg des Dollars unter Druck gesetzt. Hawkische Kommentare von Mary Daly und Charles Evans deuteten darauf hin, dass die Inflation in den USA noch lange nicht eingedämmt sei. Daher werden wohl weitere Zinserhöhungen folgen.
Der US Dollar Index stieg im Übernachthandel um 1 %, während Dollar Index Futures um 0,9 % zulegten. Die Benchmark-Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen stiegen um fast 7 %.
Steigende Zinssätze in den USA wirken sich tendenziell negativ auf die asiatischen Märkte aus, da sie die Kapitalmenge einschränken, die ausländische Investoren in den Raum investieren können. Ein stärkerer Dollar belastet tendenziell auch die importlastigen Volkswirtschaften in der Region.