* Dax fällt den zehnten Tag in Folge - Negativ-Rekord
* Börsianer rechnen mit neuen Fed-Stützungsmaßnahmen
* Ölpreis weiter unter Druck - Gold dagegen gefragt
(neu: weitere Entwicklung, neue Tiefs)
- von Hakan Ersen -
Frankfurt, 09. Aug (Reuters) - Die Verkaufslawine an den internationalen Aktienmärkten gewinnt an Fahrt. In Frankfurt, London und Tokio brachen am Dienstag erneut die Kurse auf breiter Front ein. Nach Aussage von Börsianern sind immer mehr Anleger zu Notverkäufen gezwungen, um ihre Verluste zu minimieren. Aber auch langfristig orientierte Investoren zögen sich offenbar verstärkt zurück.
"Ein neuer Börsentag, ein neuer Ausverkauf", brachte Anita Paluch, Aktienhändlerin bei ETX Capital, die Stimmung auf den Punkt. Der deutsche Leitindex Dax<.GDAXI> brach zeitweise um bis zu 7,1 Prozent auf ein 18-Monats-Tief von 5502,63 Punkten ein. Das ist der stärkste Kursrückgang seit den Turbulenzen rund um die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers 2008. Bis zum Mittag erholte sich der Index etwas und notierte noch 2,4 Prozent tiefer bei 5780 Zählern. Damit verlor der Dax den zehnten Handelstag in Folge. "Das hysterische Verhalten an den Märkten ist keinesfalls mit wirtschaftlichen Faktoren vollständig zu erklären", sagte Paluch. "Es zeigt lediglich das verloren gegangene Vertrauen in die Politik, die Banken und die Rating-Agenturen."
Auch an den anderen Aktienbörsen in Europa purzelten die Kurse. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> lag mit 2167,71 Punkten zeitweise sogar so niedrig wie seit April 2009 nicht mehr. Im Gegenzug schossen die Volatilitätsindizes VDax<.V1XI> und VStoxx<.V2TX>, die die Nervosität der Anleger messen, um mehr als 30 Prozent in die Höhe. An der Tokioter Börse war der Nikkei-Index<.N225> zeitweise um bis zu fünf Prozent eingebrochen. Er holte aber einen Teil seiner Verluste wieder auf und schloss nur 1,7 Prozent im Minus. Am Montag hatte die Wall Street<.DJI> 5,6 Prozent verloren.
Neben den Nachwehen der Herabstufung der US-Bonität sorgt die wachsende Furcht vor einer weltweiten Rezession für Unruhe, da zahlreiche Staaten wegen ihrer überbordenden Schulden zu einem rigiden Sparkurs gezwungen sind. Verstärkt wurde der Konjunkturpessimismus durch eine Reihe schlechter als erwartet ausgefallener chinesischer Konjunkturdaten. Vor diesem Hintergrund richteten sich alle Augen auf die bevorstehende Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) der US-Notenbank am Abend. Die große Frage dabei: Wird die Fed zur Ankurbelung der Konjunktur ein neues Anleihe-Ankaufprogramm (QE3) ankündigen?
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Dem Ölpreis
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auf Bewährtes: Gold
(unter Mitarbeit von Kirsti Knolle und Tom Körkemeier; redigiert von Ralf Banser)