BRÜSSEL (dpa-AFX) - Durchschnittlich sechs von zehn Bürgern in den EU-Ländern, die den Euro noch nicht eingeführt haben, sind für die Einführung der Gemeinschaftswährung. Aus einer am Freitag veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage der EU-Kommission geht hervor, dass in Rumänien (77 Prozent), Ungarn (69 Prozent) und Polen (60 Prozent) der Zuspruch für einen Euro-Beitritt am höchsten ist. In Schweden (45 Prozent), Tschechien und Bulgarien (beide 44 Prozent) waren es den Angaben zufolge weniger als die Hälfte.
Auffällig ist unter anderem der starke Meinungsumschwung in Kroatien, wo der Euro im nächsten Jahr eingeführt werden soll. Die Zustimmungsrate innerhalb der kroatischen Bevölkerung sank im vergangenen Jahr um sieben Prozentpunkte (von 62 Prozent auf 55 Prozent). Demnach befürchten mehr als 80 Prozent der Bürger, dass durch die Umstellung auf die europäische Gemeinschaftswährung die Lebenshaltungskosten stark steigen könnten.
Nachdem sich Kroatien seit Jahren um einen Beitritt bemüht hatte, erhielt das EU-Mitglied vergangene Woche von der Europäischen Kommission das grüne Licht für die Einführung des Euros. Ab dem kommenden Jahr will Kroatien seine Landeswährung Kuna durch den Euro ersetzen. Den formalen Beschluss über die Euro-Einführung in Kroatien soll der Rat der 27 EU-Mitgliedsstaaten in der ersten Juli-Hälfte fassen.
Dänemark wurde in die Umfrage nicht mit einbezogen, da Kopenhagen eine Ausnahme von der Einführung der Währung in den 90er Jahren ausgehandelt hatte.