Von Gina Lee
Investing.com – Der Dollar hat am Mittwochmorgen in Europa leicht nachgeben. Unterstützung lieferten der US-Währung aber die weiterhin steigenden US-Renditen, die gestern im Zuge wachsender Spekulationen über baldige Fed-Zinserhöhungen neue Mehrjahreshochs erreichten.
Der US Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, notierte bis 9:40 Uhr MEZ 0,07 % tiefer bei 95,65.
Der USD/JPY büßte um 0,16 % auf 114,42 ein. Die Bewegungen am US-Anleihemarkt verunsicherten viele Aktienanleger und beflügelten den sicheren Hafen Yen.
Der AUD/USD kletterte 0,06 % nach oben und notierte bei 0,7187. Wirtschaftsdaten aus Australien haben gezeigt, dass der Westpac Consumer Sentiment Index im Januar um 2 % nachgegeben hat. Im Vormonat ging er um 1 % zurück.
Der NZD/USD wurde 0,17 % höher bei 0,6781 gehandelt. Die neuseeländischen Einzelhandelsumsätze mit elektronischen Karten stiegen im Dezember 2021 im Monatsvergleich um 0,4 % und im Jahresvergleich um 4,2 %.
Der USD/CNY blieb dagegen stabil bei 6,3531. Der GBP/USD handelte konstant bei 1,3598, nachdem die Teuerungsrate in Großbritannien einen 30-jährigen Höchststand markiert hatte.
Der Zins zweijähriger US-Staatsanleihen stieg unterdessen den zweiten Handelstag um 15 Basispunkte und überschritt damit die 1-%-Marke. Die Benchmark-Rendite 10-jähriger Staatsanleihen erreichte sogar ein 2-Jahres-Hoch von 1,8842 %.
Die US-Notenbank Fed gibt nächste Woche ihre geldpolitische Entscheidung bekannt. Entsprechend nervös sind die Anleger.
„Viele Fed-Vertreter haben uns nach der letzten Sitzung mit hawkischen Eindrücken zurückgelassen“, sagte NatWest-Marktstratege Jan Nevrusi gegenüber Reuters.
„Nach der Marktentwicklung am Dienstag nach zu urteilen ist für die März-Sitzung etwas mehr als eine Zinserhöhung eingepreist. Mit Blick auf die nächste Woche könnte ich mir vorstellen, dass sich die Marktpreise bereits am unteren Ende der Spanne von 25 bis 50 Basispunkten bewegen.“
Von der Fed werden mindestens drei Zinserhöhungen im Jahr 2022 erwartet. Infolgedessen könnte sich die Dollar-Stärke weiter fortsetzen, vorausgesetzt, die Marktteilnehmer rechnen nicht nur mit einem schnelleren, sondern auch mit danach noch weiter steigenden Leitzinsen.
„Wir erwarten ein Umdenken bei den US-Zinsen. Diese jüngste Verschiebung nach oben bei den Renditen spiegelt einen Anstieg der impliziten Terminal Rate wider und nicht nur ein anfänglich schnelleres Zinserhöhungstempo, was den Dollar in der ersten Jahreshälfte unterstützen sollte“, so der Stratege Kit Juckes von der Societe Generale (PA:SOGN) gegenüber Reuters.
Auf der anderen Seite des Atlantiks stehen die Spannungen zwischen den USA und Russland im Zuge der Ukraine-Krise ebenfalls im Fokus der Anleger. US-Außenminister Antony Blinken trifft sich am Freitag in Genf mit seinem russischen Pendant Sergej Lawrow.