von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar fiel im frühen europäischen Handel am Montagmorgen an und verharrte damit in der Nähe seines 2-1/2-Wochentiefs, da der jüngste Rückgang der Renditen für US-Staatsanleihen weniger Käufer anlockte.
Um 09:55 MEZ wurde der US-Dollar-Index, der die US-Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, um 0,1% tiefer zu 92,248 gehandelt, nachdem er Ende letzter Woche zum ersten Mal seit dem 23. März unter 92 gefallen war.
Der USD/JPY fiel um 0,1% auf 109,57, der EUR/USD gab um 0,1% auf 1,1887 nach, der GBP/USD sank um 0,1% auf 1,3705, während der für die Risikostimmung anfällige AUD/USD um 0,2% auf 0,7605 fiel.
Der Vorsitzende der Federal Reserve Jerome Powell wiederholte am Sonntag sein Mantra, dass sich der kurzfristige Preisdruck als vorübergehendes Phänomen erweisen und die extrem lockere Geldpolitik der Zentralbank bleiben werde.
Er fügte hinzu, die US-Wirtschaft befinde sich an einem "Wendepunkt", nach welchem das Wachstum und die Neueinstellungen in den kommenden Monaten an Fahrt gewinnen werden. Er verwies jedoch auch auf das Risiko, dass eine überstürzte Wiedereröffnung der Wirtschaft zu einer anhaltenden Zunahme der Coronavirus-Fallzahlen führen könnte.
Dieses Bestehen darauf, dass die geldpolitische Unterstützung nicht sobald verschwinden wird, hat dazu geführt, dass der Dollar und die Anleiherenditen wieder gesunken sind, nachdem sie Ende letzten Monats ihre höchsten Niveaus in mehreren Monaten erreicht hatten, angetrieben von den Erwartungen, dass die Fed früher als erwartet eingreifen werde, da die beschleunigte Erholung der USA von der Pandemie die Inflation anheizt.
Der Benchmark, die 10-Jahresanleihe wurde zu 1,65% verzinst, was ein ganzes Stück unter dem Jahreshoch von über 1,77% lag, das Ende März erreicht wurde, und das obwohl am Freitag die Daten von den US-Erzeugerpreisen stärker als erwartet ausgefallen waren.
"Zu Beginn dieses Jahres schien es ziemlich offensichtlich, dass die Analysten die US-Wachstumsprognosen nach i) Haushaltsdivergenz, ii) Impfdivergenzen und iii) einem ordentlichen Wachstumsschub aufgrund der vorherigen Dollarschwäche massiv anheben müssen", schrieben die Analysten von Nordea in einer Notiz. "Jetzt sollte all das bis zu einem gewissen Grad eingepreist sein und es könnten weitere gute (und 'unerwartete') Nachrichten erforderlich sein, um die Renditen - oder den Dollar weiter nach oben zu schieben."
Weitere US-Konjunkturdaten, die im Laufe der Woche hereinkommen werden, sind der Verbraucherpreisindex am Dienstag, das Beige Book der Fed am Mittwoch sowie die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion am Donnerstag.
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Ansonsten stieg der USD/TRY Kurs um 0,4% auf 8,1882 bevor die neuen Leistungsbilanzdaten der Türkei erscheinen, die den Druck auf die Lira verstärken dürften.
Präsident Recep Tayyip Erdogan entließ Ende letzten Monats den Chef der Zentralbank, nachdem dieser die Zinssätze zum Schutz der Währung stark angehoben hatte. Der neue Gouverneur, Sahap Kavcioglu, hat sich zur Preisstabilität verpflichtet, aber es ist schwer zu erkennen, wie er dies erreichen kann, da Erdogan erwartet, dass die Zinssätze sinken werden.
Während der letzten Schwäche der Lira im vergangenen Jahr gab die Türkei laut einem Bericht von Goldman Sachs (NYSE: GS) mehr als 100 Milliarden US-Dollar an Devisenreserven aus, um seine Währung zu stützen, und daher dürften die Leistungsbilanzdaten sorgfältig studiert werden.
Der USD/INR stieg um 0,2% auf 74,843, nachdem die Rupie in der Nacht ein Achtmonatstief erreicht hatte, als Indien Brasilien überholte und das am zweitstärksten von Covid betroffene Land der Welt wurde.
Am Montagabend wird es aus Indien Daten zur Verbraucherpreisinflation und der Industrieproduktion geben, die sorgfältig analysiert werden dürften, um die Folgen für das Land besser einschätzen zu können.
Der USD/RUB erhöhte sich ebenfalls um 0,3% auf 77,614, als ein Aufbau russischer Streitkräfte an der Grenze zwischen der Ukraine und Russland die Besorgnis schürte, dass Moskau sich darauf vorbereitet, erneut Streitkräfte in die Ukraine zu entsenden, was zu weiteren Sanktionen des Westens führen könnte.
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