Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar notierte am Mittwoch leicht höher. Der japanische Yen zeigte sich dagegen schwächer, angetrieben durch steigende Rohstoffpreise und Erwartungen an eine schnellere Straffung der Geldpolitik seitens der Fed.
Der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, wurde bis 9:10 Uhr MEZ 0,1 % bei 98,558 im Plus gehandelt.
Der Dollar hat durch die hawkische Rede des Fed-Präsidenten Jerome Powell Anfang dieser Woche weiter an Stärke gewonnen. In seiner Rede signalisierte Powell, dass die Zentralbank die Zinssätze bei den bevorstehenden geldpolitischen Sitzungen um mehr als 25 Basispunkte erhöhen könnte, wenn die geldpolitischen Entscheidungsträger es für notwendig erachten.
Die Fed erhöhte den Leitzins bei ihrer Sitzung letzte Woche um einen Viertelprozentpunkt, die erste Erhöhung seit Dezember 2018, und kündigte sechs weitere Erhöhungen dieser Größenordnung in diesem Jahr an.
Die Benchmark-Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen stieg zu Beginn des Handelstags in Asien am Mittwoch auf bis zu 2,41 %. Das war der höchste Stand seit 2019.
Die zunehmenden Zinsdifferenzen, die zu den Anleihen anderer Länder bestehen, sorgen für Unterstützung des Dollars. Diese Lücke zeigt sich am deutlichsten im Vergleich zu Japans Schulden, wobei 10-jährige JGB-Anleihen derzeit eine Rendite von nur 0,2 % erwirtschaften. Laut BOJ-Gouverneur Haruhiko Kuroda wird Tokio seine entgegenkommende Geldpolitik für einige Zeit beibehalten müssen.
USD/JPY stieg um 0,2 % auf 121,09, knapp unter dem neuen 6-Jahres-Hoch von 121,41, das über Nacht erreicht wurde.
Auch die höheren Rohstoffpreise und insbesondere die Energiepreise belasten den Yen, da Japan den Großteil seiner Energie importiert, was das Handelsdefizit des Landes weiter vergrößert.
„Eine sich stark verschlechternde Handelsposition aufgrund der Preise für fossile Brennstoffe und einer immer noch zurückhaltenden Zentralbank lässt die Tür für USD/JPY weit offen, um in den kommenden Wochen auf bis zu 125 zu steigen“, schrieben Analysten von ING (AS:INGA) in einer Mitteilung.
Andernorts sank EUR/USD leicht auf 1,1025. US-Präsident Joe Biden trifft sich heute mit den europäischen Staats- und Regierungschefs, um über Russlands Invasion in der Ukraine zu sprechen. Er wird wahrscheinlich Pläne für weitere Sanktionen gegen Moskau ankündigen und so den Druck auf die europäischen Staatenlenker weiter verschärfen.
GBP/USD sank leicht auf 1,3259, obwohl die britische Inflation im letzten Monat auf ein neues 30-Jahres-Hoch von 6,2 % gestiegen ist, und damit am oberen Ende der Erwartungen lag. Die Bank of England hat letzte Woche die Zinssätze angehoben und ist bereits dabei, diese hohen Inflationsraten zu bekämpfen.
„Dass die Haushaltslage des Vereinigten Königreichs etwas Spielraum hat, um die Wirtschaft zu unterstützen, könnte der Bank of England ihrerseits etwas mehr Spielraum für eine Erhöhung bieten“, fügte ING hinzu.
AUD/USD fiel um 0,1 % auf 0,7457, während NZD/USD 0,1 % auf 0,6954 verlor. Beide gaben ihre jüngsten Zugewinne wieder ab, während USD/CNY um 0,1 % auf 6,3753 zulegen konnte.