Von Yasin Ebrahim
Investing.com - Der Dollar legte am Donnerstag vor dem Symposium der US-Notenbank in Jackson Hole zu, aber die Aussicht auf eine Reduzierung der Anleihekäufe durch die Fed dürfte den Greenback nicht mehr lange retten, da der Brunnen guter Nachrichten für die Leitwährung langsam versiegt.
Der U.S. Dollar Index, der die Entwicklung des Greenback gegenüber einem handelsgewichteten Korb von sechs wichtigen Währungen misst, stieg um 0,25 % auf 93,06.
"Nach seiner guten Performance in den letzten Monaten dürfte der US-Dollar in naher Zukunft gegenüber mehreren Währungen an Wert verlieren", so Desjardins in einer Notiz.
Die düsteren Aussichten für den Dollar kommen am Vorabend der Rede des Vorsitzenden der Federal Reserve Jerome Powell auf dem Symposium in Jackson Hole.
Das Symposium dient traditionell als Plattform für die Fed, um geldpolitische Ankündigungen zu machen, aber es herrscht ein Gefühl der Unsicherheit darüber, wie viel Powell wohl über die zukünftige Geldpolitik verraten wird.
Einige glauben, dass sich Powell angesichts des monatlichen Arbeitsmarktberichts und der bevorstehenden September-Sitzung der Fed für eine vorsichtige Haltung entscheiden wird. Andere wiederum sind der Meinung, dass der Fed-Chef das jährliche Symposium zur Feinabstimmung ihrer Signale im Vorfeld der Ankündigung nächsten Monat nutzen könnte.
"Es ist davon auszugehen, dass die Fed auf der geldpolitischen Sitzung im September den Beginn des Tapering-Prozesses ankündigen wird", so Wells Fargo (NYSE:WFC) in einer Mitteilung.
"Eine straffere Geldpolitik führt jedoch nicht zwangsläufig zu einem deutlichen Anstieg des Dollars, da die meisten guten Nachrichten bereits eingepreist sind", so Desjardins weiter.
Andere schlagen in dieselbe Kerbe und halten sich mit Wetten auf einen Renditeanstieg zurück, der in der Regel ein Garant für eine bevorstehende Dollar-Aufwertung darstellt.
"Wir reduzieren unsere Renditeziele für 10- und 30-jährige US-Staatsanleihen zum Jahresende für 2021 und 2022", so Wells Fargo.
Doch auch wenn die meisten guten Nachrichten für den Dollar bereits eingepreist worden sind, kann der Verlauf der Pandemie das Blatt für den Greenback schlagartig wenden. Sollte es zu einer drastischen Verschärfung der Pandemie kommen, dürften sich die Händler in die sicheren Arme des King Dollar flüchten.
"Diesmal geht der Anstieg offenbar in erster Linie auf die Besorgnis über die neuen COVID-19-Varianten, die nachlassende Wirksamkeit der Impfstoffe und das Auftreten einer vierten Welle in mehreren Ländern zurück", so Desjardins weiter. "In einem Kontext erhöhter Unsicherheit neigen die Anleger dazu, sichere Währungen wie den US-Dollar zu bevorzugen. "