von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar blieb im europäischen Handel am Montagmorgen weitgehend unverändert, da die Händler im Vorfeld der zweitägigen Sitzung der Federal Reserve Vorsicht walten ließen.
Um 08:55 MEZ wurde der US-Dollar-Index, der die US-Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, weitgehend unverändert zu 90,483 gehandelt, nachdem in der letzten Woche um etwas mehr als 0,5% gestiegen war.
Der USD/JPY erhöhte sich um 0,1% auf 109,76, der GBP/USD kletterte um 0,1% auf 1,4112 nach, der EUR/USD gab leicht auf 1,2104 nach, nachdem er letzte Woche mit 1,2093 fast ein Ein-Monatstief erreicht hatte, während der für die Risikoneigung sensible AUD/USD um 0,1% auf 0,7711 stieg.
Der Dollar verzeichnete letzte Woche einige Gewinne, nachdem der US-Verbraucherpreisindex im Mai gegenüber dem Vorjahr um 5,0% gestiegen war, was sein stärkster Anstieg seit mehr als einem Dutzend Jahren ist. Dies ließ Befürchtungen aufkommen, dass die Federal Reserve wird früher als erwartet gezwungen sein könnte, ihre extrem lockere Geldpolitik aufzugeben.
Diese Gewinne waren jedoch begrenzt, da viele an den Märkten anscheinend die wiederholten Äußerungen der Notenbanker akzeptiert haben, dass die Inflation nur ein vorübergehendes Phänomen sei.
"Die Fed wird wahrscheinlich gezwungen sein, eine moderate Überschreitung des Inflationsziels zu diskutieren, aber es scheint immer noch so, als ob der Markt große Richtungsüberraschungen in Bezug auf die Inflationsaussichten ausschließt. Die Fed wird im Juni nicht überzeugt sein, dass der Inflationsdruck anhält", schrieben Analysten von Nordea in einer Mitteilung.
Auch wenn die Zentralbank diese Woche möglicherweise keine neue Richtung einschlägt, nachdem die Gesamtbeschäftigung im letzten Monat um 559.000 gestiegen war und damit weniger als von Ökonomen erwartet, könnten die Fed-Beamten kurz davor stehen, Hinweise auf den Zeitpunkt für die Verkleinerung ihres Anleihekaufprogramms abzugeben.
Laut einer Bloomberg-Umfrage erwarten etwa 40% der Marktbeobachter, dass die Fed Ende August ihren ersten Schritt zur Reduzierung ihrer monatlichen Anleihekäufe in Höhe von 120 Mrd. USD machen wird, wenn Zentralbankchef Jerome Powell ein geldpolitisches Symposium in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming ausrichtet. Weitere 24% sagen dies für den Folgemonat voraus.
Ansonsten stieg der USD/RUB erneut um 0,4% auf 72,0205, selbst nachdem die russische Zentralbank ihren Leitzins am Freitag um 50 Basispunkte auf 5,5% angehoben hatte.
Gouverneurin Elvira Nabiullina sagte, der Vorstand habe eine noch stärkere Anhebung um 75 oder 100 Basispunkte in Betracht gezogen und eine weitere Zinserhöhung sei sehr wahrscheinlich, wenn er das nächste Mal am 23. Juli zur Geldpolitik tagt.
Die Jahresinflation der Verbraucherpreise, der Hauptverantwortungsbereich der Zentralbank, beschleunigte sich im Mai auf 6%, ein Niveau wie es seit Oktober 2016 nicht mehr beobachtet wurde, als der Leitzins noch bei 10% lag.
Der USD/TRY stieg um 0,1% auf 8,3885, nachdem die Türkei am Sonntag ein neues Swapabkommen mit China im Umfang von 3,6 Mrd. USD unterzeichnet hatte, was das Limit des bisherigen Arrangements auf 6 Mrd. USD erhöht.
Die Vereinbarung mit einem der größten Handelspartner der Türkei wird es dem Land ermöglichen, den Handel in den lokalen Währungen anzukurbeln und die Verwendung von Dollar zu vermeiden, wodurch die Reserven der Zentralbank geschont werden.