DARMSTADT (dpa-AFX) - Ein strikter Sparkurs und die Nachfrage nach größeren Fernsehern haben dem Pharma- und Chemiekonzern Merck im zweiten Quartal zur Rückkehr in die Gewinnzone verholfen. Unter dem Strich stieg der Überschuss auf 316 Millionen Euro, wie der Dax-Konzern am Dienstag mitteilte. Im Vorjahresquartal stand wegen hoher Belastungen vor allem für das Umbauprogramm ein Verlust von 63,2 Millionen Euro.
Vorstandschef Karl-Ludwig Kley sieht das Unternehmen auf Kurs zu den Jahreszielen - trotz des starken Euro. Vor allem der schwache japanische Yen belastet das Geschäft von Merck. Im laufenden Jahr peilt Merck weiter ein operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen (EBITDA) von 3,1 bis 3,2 Milliarden Euro an (VJ: 2,9). Der Umsatz ohne Berücksichtigung von Lizenzerlösen soll 10,7 bis 10,9 Milliarden Euro betragen (VJ: 10,7).
Das Papier gehörte mit einem Minus von 4,35 Prozent auf 121,75 Euro zu den Verlierern im Dax. Börsianer sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem die Aktie in den ersten Handelsminuten noch auf das Rekordhoch von 128,50 Euro gestiegen war. Die Zahlen seien nicht gut genug ausgefallen, um dem Papier weiteren Auftrieb zu geben. Der Umsatz habe seine Erwartungen leicht verfehlt, schrieb Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff. Das operative Ergebnis habe seinen Schätzungen entsprochen.
Finanzchef Matthias Zachert zeigte sich zuversichtlich, dass der Großteil des Sparprogramms bis Ende 2014 abgeschlossen werden kann. Merck will vor allem die Profitabilität der beiden Pharmasparten Merck Serono und Consumer Health Care steigern. Denn dem Bayer-Konkurrent fehlt es an schlagkräftigen Neuentwicklungen. Die Sparte Merck Serono, in der das Geschäft mit patentgeschützten Medikamenten gebündelt ist, trägt den größten Batzen zum Konzernumsatz bei.
Mit dem Konzernumbau sollen ab 2018 jährlich 385 Millionen Euro eingespart werden. Allein in Deutschland sollen bis 2015 etwa 1.100 Stellen gestrichen werden. Ende Juni beschäftigte Merck 38.122 Mitarbeiter, das waren 725 weniger als Ende Dezember.
Im zweiten Quartal legte das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen (EBITDA) um fast elf Prozent auf 826 Millionen Euro zu. Wegen des starken Euro stagnierte der Euro bei 2,7 Milliarden Euro - ohne die Währungseffekte wäre er um 3,3 Prozent gestiegen. Die größte Sparte Serono profitierte zwar von Preiserhöhungen für das umsatzstärkste Merck-Medikament Rebif in den USA - doch auch hier bremsten Währungseffekte.
Die Sparte Performance Materials, zu der auch das lukrative Geschäft mit Flüssigkristallen gehört, konnte zulegen. Der Umsatz stieg um 1,2 Prozent auf 431 Millionen Euro. Viele Kunden, die die Kristalle für die Produktion von Displays benötigen, hätten aber Lagerbestände aufgebaut, hieß es vom Vorstand. Daher dürfte das Geschäft im zweiten Halbjahr hier schwächer als im Vorjahr abschneiden.
Die Darmstädter sind vor Japan New Chisso (JNC) und DIC die weltweite Nummer eins bei den Kristallen. Diese werden unter anderem in Laptops, Flachbild-Fernsehern und Handy-Displays eingesetzt. Mit LG Display, Samsung oder auch Sharp kommen die Hauptkunden aus Asien. Die Kristalle tragen mit 70 Prozent den größten Anteil zum Umsatz der Sparte bei.
Mit dem Schulden-Abbau kamen die Darmstädter weiter voran. Nach 1,9 Milliarden Euro Ende Dezember lag die Nettoverschuldung Ende Juni bei 1,3 Milliarden Euro. Merck könnte dadurch wieder Appetit auf Übernahmen bekommen: 'Wir wollen 2014 bis 2016 wieder aktiver am Portfolio arbeiten,' sagte Zachert auf die Frage nach weiteren Zukäufen./ep/stb
Vorstandschef Karl-Ludwig Kley sieht das Unternehmen auf Kurs zu den Jahreszielen - trotz des starken Euro. Vor allem der schwache japanische Yen belastet das Geschäft von Merck. Im laufenden Jahr peilt Merck weiter ein operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen (EBITDA) von 3,1 bis 3,2 Milliarden Euro an (VJ: 2,9). Der Umsatz ohne Berücksichtigung von Lizenzerlösen soll 10,7 bis 10,9 Milliarden Euro betragen (VJ: 10,7).
Das Papier gehörte mit einem Minus von 4,35 Prozent auf 121,75 Euro zu den Verlierern im Dax. Börsianer sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem die Aktie in den ersten Handelsminuten noch auf das Rekordhoch von 128,50 Euro gestiegen war. Die Zahlen seien nicht gut genug ausgefallen, um dem Papier weiteren Auftrieb zu geben. Der Umsatz habe seine Erwartungen leicht verfehlt, schrieb Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff. Das operative Ergebnis habe seinen Schätzungen entsprochen.
Finanzchef Matthias Zachert zeigte sich zuversichtlich, dass der Großteil des Sparprogramms bis Ende 2014 abgeschlossen werden kann. Merck will vor allem die Profitabilität der beiden Pharmasparten Merck Serono und Consumer Health Care steigern. Denn dem Bayer-Konkurrent
Mit dem Konzernumbau sollen ab 2018 jährlich 385 Millionen Euro eingespart werden. Allein in Deutschland sollen bis 2015 etwa 1.100 Stellen gestrichen werden. Ende Juni beschäftigte Merck 38.122 Mitarbeiter, das waren 725 weniger als Ende Dezember.
Im zweiten Quartal legte das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen (EBITDA) um fast elf Prozent auf 826 Millionen Euro zu. Wegen des starken Euro stagnierte der Euro bei 2,7 Milliarden Euro - ohne die Währungseffekte wäre er um 3,3 Prozent gestiegen. Die größte Sparte Serono profitierte zwar von Preiserhöhungen für das umsatzstärkste Merck-Medikament Rebif in den USA - doch auch hier bremsten Währungseffekte.
Die Sparte Performance Materials, zu der auch das lukrative Geschäft mit Flüssigkristallen gehört, konnte zulegen. Der Umsatz stieg um 1,2 Prozent auf 431 Millionen Euro. Viele Kunden, die die Kristalle für die Produktion von Displays benötigen, hätten aber Lagerbestände aufgebaut, hieß es vom Vorstand. Daher dürfte das Geschäft im zweiten Halbjahr hier schwächer als im Vorjahr abschneiden.
Die Darmstädter sind vor Japan New Chisso (JNC) und DIC die weltweite Nummer eins bei den Kristallen. Diese werden unter anderem in Laptops, Flachbild-Fernsehern und Handy-Displays eingesetzt. Mit LG Display, Samsung
Mit dem Schulden-Abbau kamen die Darmstädter weiter voran. Nach 1,9 Milliarden Euro Ende Dezember lag die Nettoverschuldung Ende Juni bei 1,3 Milliarden Euro. Merck könnte dadurch wieder Appetit auf Übernahmen bekommen: 'Wir wollen 2014 bis 2016 wieder aktiver am Portfolio arbeiten,' sagte Zachert auf die Frage nach weiteren Zukäufen./ep/stb