Genf (Reuters) - Die Vereinten Nationen kritisieren den Stillstand Myanmars bei der Umwandlung in eine Demokratie und die Unantastbarkeit des Militärs.
Es gebe in Myanmar kein Gesetz und keine Einrichtung, die über der Armee stehe, sagte der Chef der UN-Gruppe zur Feststellung der Zustände in dem Land, Marzuki Darusman, bei der Vorstellung seines 440 Seiten umfassenden Berichtes am Dienstag in Genf. Kritiker würden zum Schweigen gebracht, gleichzeitig würden Hass-Reden zugelassen, sagte er mit Blick auf die Minderheit der muslimischen Rohingya. Der Vertreter Myanmars wies den Bericht als einseitig zurück.
Bereits am 27. August war eine Kurzform des Berichts vorgestellt worden. Darin werden dem Militär Massenmorde und systematische Vergewaltigungen der Rohingya vorgeworfen. Gefordert wird, gegen den Oberbefehlshaber Min Aung Hlaing und fünf Generälen wegen des Vorwurfs schwerster Verbrechen nach internationalem Recht zu ermitteln. Myanmars Regierung hat die Vorwürfe als falsch zurückgewiesen.