Investing.com - Gold war am Dienstag so billig wie in acht Wochen nicht mehr, da die konjunkturelle Lage in den Vereinigten Staaten zusehends positiv eingeschätzt wird und gewachsene Erwartungen auf eine US-Zinserhöhung im Dezember den Dollar aufgewertet haben und die Renditen auf Staatsanleihen steigen ließen.
Gold reagiert hochsensibel auf steigende US-Zinssätze, die die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöhen, während gleichzeitig der Dollarkurs, in welchen das Metall ausgezeichnet wird, ansteigt.
Ein festerer Dollar kann in ihm ausgezeichnete Rohstoffe belasten, da eine Aufwertung der US-Währung diese in anderen Währungen verteuert.
Comex-Goldfutures fielen mit 1.271,21 USD die Feinunze zunächst auf ihren niedrigsten Kurs seit dem 9. August, bevor sie bis 09:00 MEZ sich ein wenig auf 1.274,81 USD erholten.
Gold hatte am Montag seine zweite Handelssitzung in Folge mit einem Verlust beendet, nachdem gute Daten aus den USA die Erwartungen verstärkt hatten, dass die Federal Reserve im Dezember die Leitzinsen zum dritten Mal in diesem Jahr anheben wird..
Der Index des Institute for Supply Management stieg im September mit 60,8 in die Nähe eines 13-1/2-Jahreshochs, von 58,8 im August. Der US-Bausektor erholte sich im August ebenfalls, nachdem es in den vorangegangenen zwei Monaten Rückschläge gegeben hatte, als sowohl die Ausgaben der öffentlichen Hand und des Privatsektors anstiegen.
Der Dollar zeigte Stärke gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen und ist am Morgen auf sein höchstes Niveau seit Mitte August gestiegen, angeschoben vor allem von den höheren Renditen auf US-Staatsanleihen.
Heute werden aus den USA keine gewichtigen Konjunkturberichte erwartet, sodass die Marktteilnehmer vor allem den Kommentaren von Fed-Mitglied Jerome Powell ihre Aufmerksamkeit schenken dürften, der um 14:30 MEZ weitere Einblicke in die Entwicklung der Zinsen liefern könnte.
Seine Kommentare könnten zusätzlich Gewicht bekommen, nachdem es Ende letzter Woche Berichte gegeben hatte, dass er sich mit US-Präsident Donald Trump getroffen habe, um seine mögliche Ernennung zum nächsten Fed-Vorsitzenden zu diskutieren, wenn Yellens Amtsperiode im Februar zu Ende geht.
Die US-Zinsfutures preisen jetzt eine 80 prozentige Chance auf eine Zinserhöhung im Dezember ein, so das Fed Rate Monitor Instrument von Investing.com.
Weiterhin an der Comex waren die Silberfutures 2,7 US-Cent oder rund 0,2% billiger und wurden zu 16,62 USD die Feinunze gehandelt, womit sie ihr niedrigstes Niveau seit dem 9. August erreicht haben.
Ansonsten stieg im Edelmetallhandel Platin um 0,3% auf 918,95 USD die Feinunze, während Palladium sich stabil auf 911,30 die Feinunze behauptet hat.