Investing.com - Ölpreise setzen am Mittwoch im europäischen Handel ihren Anstieg fort und weiten in der dritten Sitzung in Folge ihre Gewinne aus. Die Marktteilnehmer warten auf die Bekanntgabe der neuesten Zahlen zu US-Vorräten an Rohöl und raffinierten Produkten im Laufe des Tages.
US-Rohöl stand um 07:20 Uhr GMT oder 03:20 Uhr ET bei 48,48 $, ein Verlust von 59 US-Cents oder 1,2 Prozent. Während der Vortagessitzung erreichte der Preis mit 48,66 $ den höchsten Stand seit dem 1. Juni.
An der ICE Futures Exchange in London steigt Brent-Öl zur Lieferung im September um 50 US-Cents und handelt mit 50,70 $ pro Barrel. Früher am Tag erreichte Silber mit 50,91 $ ein Achtwochenhoch.
Die Energy Information Administration veröffentlicht ihren wöchentlichen Ölversorgungsbericht am Mittwoch um 10:30 Uhr ET (14:30 Uhr GMT).
In ihren Prognosen gehen Analysten von einem Abbau der Bestände um 2,6 Mio. Barrels aus. Benzinbestände sollen um 614.000 Barrels und Destillate um 453.000 Barrels abgebaut worden sein.
Nach Börsenschluss am Dienstag meldete die Industriegruppe American Petroleum Institute, dass die Rohölvorräte in der Woche bis zum 21. Juli um massive 10,2 Mio. Barrels abgebaut wurden. Daneben zeigte der API-Bericht einen Aufbau der Benzinbestände um 1,9 Mio. Barrels. Destillate gingen um 111.000 Barrels zurück.
Zwischen den Angaben des API und der EIA kommt es häufig zu erheblichen Diskrepanzen.
Am Dienstag lieferten Ölpreise die größte Tagesrally des Jahres. Sowohl Saudi-Arabien als auch Nigeria versprachen, ihre Produktion und Exporte zurückzuschrauben.
Bei einem Treffen der Organisation der Erdöl exportierenden Länder gab Saudi-Arabien bekannt, dass es die Exporte im August um 6,6 Mio. bpd reduzieren wird. Es wären eine Mio. Barrels weniger als im Vorjahr.
Darüber hinaus versprach Nigeria – bis dahin von den Produktionskürzungen ausgenommen – die eigene Produktion zu begrenzen, sobald sie 1,8 Mio. bpd erreicht. Aktuellen Daten des Kartells zufolge liegt diese aktuell bei 1,7 Prozent.
Im Mai wurden die gemeinsam von der OPEC und unabhängigen Produzenten wie Russland beschlossenen Produktionskürzungen von 1,8 Mio. bpd bis März 2018 verlängert.
Bislang hatten die Produktionskürzungen keine Wirkung auf die globalen Bestände, vor allem infolge steigender Lieferungen aus Libyen und Nigeria, die von der Vereinbarung ausgenommen sind, sowie der unablässig steigenden Schieferölproduktion in den USA.
An der NYMEX fällt Benzin zur Lieferung im August um einen halben Cent auf 1,599 $ pro Gallone. Heizöl gewinnt 0,7 US-Cents dazu und steigt auf 1,576 $ pro Gallone.
Erdgas zur Lieferung im September steigt um 1,5 US-Cents und handelt mit 2,946 $ pro Million British Thermal Units.