NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Freitag leicht gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostete am Mittag 63,23 US-Dollar. Das waren 66 Cent mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 76 Cent auf 58,44 Dollar.
Händler erklärten die steigenden Ölpreise mit der Entwicklung der US-Lagerdaten. Nach Regierungszahlen vom Vortag sind die Rohölvorräte in der vergangenen Woche das vierte Mal in Folge zurückgegangen. Ihr Niveau bleibt aber sehr hoch. Die Ölproduktion erhöhte sich sogar, obwohl sie bereits vor den neuen Zahlen so hoch lag wie seit über 30 Jahren nicht. Trotz des hohen weltweiten Ölangebots dürfte die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) auf seiner nächsten regulären Sitzung Ende kommender Woche keine Förderkürzung beschließen. "Offensichtlich will die OPEC ihre Marktanteile verteidigen und Anbieter mit hohen Produktionskosten aus dem Markt drängen", kommentierten Rohstoffexperten der Commerzbank. Die Maßnahme ziele insbesondere auf die USA, die mithilfe der umstrittenen Fracking-Methode die Fördermenge stark erhöht haben. Der Preis für Opec-Rohöl ging hingegen zuletzt zurück. Das Sekretariat des Kartells meldete am Freitag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Donnerstag bei 59,33 US-Dollar gelegen habe. Das waren 1,10 Dollar weniger als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.