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3 Dinge, die intelligente Menschen bei der Geldanlage scheitern lassen

Veröffentlicht am 26.12.2018, 09:11
3 Dinge, die intelligente Menschen bei der Geldanlage scheitern lassen

Viele Menschen glauben, dass Börsenerfolg mit Intelligenz zusammenhängt. Physikgenies und Zahlenakrobaten wird viel eher zugetraut, den Markt zu schlagen. Nun hat Intelligenz ja viele Dimensionen, weit über die mathematische hinaus. Aber all das hilft nichts, wenn du die folgenden Fehler begehst.

Fehler Nr. 1: Problemlösungsmentalität Die Börse verhält sich oft rätselhaft, ja geradezu mysteriös. Manchmal scheint man ein Muster zu erkennen und ein anderes Mal nur Chaos. Für viele intelligente Menschen stellt das eine Herausforderung dar, als ob es um die Entzifferung von Maya-Hieroglyphen ginge. So werden systematisch Informationen zusammengetragen und neue Einsichten gewonnen:

– „Aha, wenn dieser technische Indikator nach oben dreht, dann geht es auch mit der Aktie wieder kräftig bergauf.“

– „Aktien mit einer Eigenkapitalrendite von über 20 % entwickeln sich überdurchschnittlich gut.“

– „Im November einzusteigen ist besonders aussichtsreich.“

– usw., usf.

Aber solch ein rein systematisches Vorgehen kann eigentlich unmöglich zum Erfolg führen. Im Einzelfall natürlich schon, aber nicht systematisch (entschuldige das Wortspiel). Denn eine Sache ist doch klar: Alle datenbasierten Regeln können von großen Spielern in Algorithmen implementiert werden. Die Realität zeigt jedoch, dass kaum ein aktiv gemanagter Fonds dauerhaft eine Überrendite erwirtschaften kann.

Das berühmteste Beispiel ist das Desaster des Hedgefonds Long-Term Capital Management, bei dem sogar Nobelpreisträger beteiligt waren. Diese mussten Ende des letzten Jahrtausends lernen, dass an den Finanzmärkten jede Aktion eine Gegenreaktion auslöst. Die komplexe Dynamik ist nicht in Regeln zu fassen.

Ein analytisches Vorgehen mag als Ausgangspunkt nützlich sein, aber Bauch und Herz müssen ebenfalls zu Wort kommen. Erst dann ergibt sich ein Gesamtbild. Manchmal sind die einfachsten Gedanken besser als die umfangreichste Datenanalyse. „Mir gefallen diese Produkte und Dienstleistungen und der Chef macht einen tollen Eindruck“ – auf solch eine Einsicht folgten einige der tollsten Börsenstorys. Mit einer übermotivierten Problemlösungsmentalität wäre man vor zehn Jahren bestimmt nicht auf die Aktie von Wirecard (WKN:747206) gestoßen, die sich seither verdreißigfacht hat.

Fehler Nr. 2: Zu weite Voraussicht Dieser Punkt ist eigentlich kein Fehler, aber es kann dich daran hindern, eine überdurchschnittliche Rendite zu erwirtschaften. Bei dieser Form der Intelligenz geht es um die kreative Fähigkeit, zukünftige Trends vorauszusehen. Aber gerade dann, wenn du besonders gut darin bist, musst du sehr vorsichtig mit dieser Gabe umgehen.

Ich für meinen Teil liebe es, Zukunftsszenarien zu entwickeln. Vor 20 Jahren begeisterte ich mich für Brennstoffzellen, vor 15 Jahren für das Internet der Dinge (wir nannten es damals „Ubiquitous Computing“) und vor zehn Jahren für das Wundermaterial Graphen. All das steht selbst heute noch ziemlich am Anfang.

Mit der Zeit habe ich gelernt, dass es für den Börsenerfolg oft ein schlechtes Rezept ist, frühzeitig auf Technologietrends zu setzen. Viele der damaligen Internet-der-Dinge-Unternehmen sind heute in Schwierigkeiten und andere waren noch gar nicht investierbar. Spezialisten im Wasserstoffbereich schrieben über viele Jahre Verluste und kamen nicht richtig vom Fleck.

Man muss sich klarmachen, dass die überwiegende Mehrheit der Investoren erst kauft, wenn sich konkreter Erfolg abzeichnet. Wenn du also ein Gespür für Trends hast, dann solltest du der Versuchung widerstehen, zu einem frühen Zeitpunkt Geld darauf zu setzen. Warte lieber die erste Euphoriephase ab und beobachte, wie die Branchenkonsolidierung funktioniert. (Schau dir beispielsweise die Charts von 3D-Druck-Wettbewerbern wie Stratasys (WKN:A1J5UR) oder SLM Solutions (WKN:A11133) an, dann verstehst du, was ich meine.)

Wenn das Thema dann so langsam reif wird und du ein Unternehmen entdeckst, das eine plausible große Vision verfolgt, dann könnte endlich der richtige Einstiegszeitpunkt gekommen sein. Bis dahin vergehen schon mal zehn Jahre … aber dann gelingt es dir hoffentlich, deinen Wissensvorsprung ausspielen.

Fehler Nr. 3: Selbstüberschätzung Eine Folge vor allem des ersten Fehlers ist, dass wir ein zu hohes Vertrauen in unsere Fähigkeiten haben. Wer einige analytische Zusammenhänge als „Wahrheit“ akzeptiert hat, der kann ständig Bestätigungen dafür finden. Die Gesetzmäßigkeiten der Statistik führen geradezu zwingend dazu, dass irgendwann gehäuft eine deiner „Wahrheiten“ eintrifft.

„Jetzt habe ich den Dreh raus“, magst du dann denken. Warum also für 1.000 Euro auf eine entsprechende Aktie setzen, wenn du mit 10.000 Euro auf einen Optionsschein mit Hebel 10 das Hundertfache verdienen könntest? Es ist verlockend. Während du noch zögerst, das Risiko auf diese Weise zu erhöhen, entgeht dir schon die nächste große Gewinnchance. Du ärgerst dich und der FOMO-Effekt (also die Angst, etwas zu verpassen) setzt dir zu. Noch einmal soll dir das nicht passieren.

Doch wie das Leben manchmal so spielt, versagt deine Regel gerade dann, wenn du mit echtem Geld dabei bist – Folge: Totalverlust.

Glaub mir, du wirst an der Börse nie „den Dreh raushaben“, egal wie schlau du bist. Das Einzige, was wir mit einiger Gewissheit sagen können, ist, dass die Mehrzahl der Aktien langfristig positive Renditen abwirft, die deutlich über Sparbuchniveau liegen. Wenn unsere Herangehensweise uns dann noch dabei hilft, dass die Wahrscheinlichkeit tendenziell auf unserer Seite ist, dann haben wir bereits viel gewonnen.

Handle smart, aber sei nicht zu schlau Fast jeder hält sich für intelligent. Unsere Foolishen Leser gehören bestimmt zu den schlauesten Anlegern. Aber das sollte uns nicht dazu verführen, das Investieren zu intellektuell anzugehen. Viel wichtiger, als unsere analytischen Fähigkeiten auszuspielen, ist aus meiner Sicht, dass wir kontinuierlich an unserer Mentalität arbeiten. Mit einer souveränen und bescheidenen Gemütsverfassung gelingt es besser, den Börsenlärm auszublenden und das große Ganze im Blick zu behalten, statt sich in Details zu verlieren.

Außerdem sind meiner Meinung nach systematische Sparroutinen wichtiger als systematische Analysen. Wer regelmäßig in gute Unternehmen investiert, bei dem wird der langfristige Erfolg nicht ausbleiben – das mag nicht wie ein sonderlich intellektueller Ansatz wirken, aber es ist unheimlich smart.

Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Stratasys.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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