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3 Dinge über den MSCI World, die viele ETF-Investoren oft übersehen

Veröffentlicht am 17.01.2020, 08:40
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ETF-Investoren lieben den MSCI World. Die 21 Milliarden Euro Volumen des iShares Core MSCI World (WKN: A0RPWH) sind der Beweis.

Die Zuneigung hat sich der MSCI World verdient. Denn wo sonst findet man die Möglichkeit, so einfach in die ganze weite Welt der Aktien zu investieren? Bei diesem Angebot interessiert auch die Minderleistung der DAX-Aktien gegenüber den US-Indizes nicht mehr – man hat sie einfach alle!

Aber trotz dieser Top-Diversifizierung sollte man auch beim MSCI World nicht die rosarote Brille aufsetzen. Sonst könnten die folgenden drei Details womöglich übersehen werden.

1. US-Dominanz Ein Index mit den Aktien aus 23 Industrieländern – das klingt global diversifiziert und geografisch ausgewogen. In Wahrheit dominiert – wie so oft – der Standort USA. Etwa 60 % der Aktien im MSCI World sind von Unternehmen, die ihren Hauptsitz in Nordamerika haben.

Als ETF-Investor darf man sich angesichts dieser Zahlen zu Recht fragen, wieso man sich dann nicht gleich den US-Index S&P 500 ins Depot legen kann. In diesem Index befindet sich eine Auswahl der 500 größten US-Unternehmen. Wenn sie tatsächlich ausreichen, um sich 60 % des Weltaktienmarkts ins Depot zu holen, klingt das für mich nach einem sehr guten Geschäft.

Darüber hinaus sind viele große US-Unternehmen selbstverständlich weltweit tätig. Amazon (NASDAQ:AMZN) (WKN: 906866) liefert nicht nur an US-Bürger. Der Umsatz wird auch außerhalb der USA generiert.

2. Kosten Der MSCI World umfasst rund 1.600 Aktien aus aller Welt. Das ist schön, mag aber auch der Grund für die happige Gesamtkostenquote sein.

Der thesaurierende iShares Core MSCI World (hier werden die Dividenden direkt reinvestiert) mag noch recht günstig sein. Die ausschüttende Variante kostet aber bereits 0,5 % pro Jahr.

Ein Vanguard S&P 500 (WKN: A1JX53) schüttet ebenfalls aus, kostet aber lediglich 0,07 % pro Jahr. Auf den ersten Blick klingt das nach Kleingeld. Mit den Jahren kommt da aber einiges zusammen.

Angenommen, wir würden heute 10.000 Euro in einen ETF investieren, diesen dann 30 Jahre halten und über die Laufzeit eine durchschnittliche Rendite von 6 % pro Jahr erzielen. Am Ende der Laufzeit würde daraus ein Betrag von etwa 57.430 Euro werden.

Super! Aber was ist mit den Kosten? Bei einem ETF mit einer Gesamtkostenquote von 0,07 % würden nach 30 Jahren Kosten in Höhe von 1.120 Euro auflaufen und den Endbetrag auf 56.310 Euro drücken. Schmerzhaft, aber fair! Liegen die Kosten allerdings bei 0,5 % pro Jahr, bezahlen wir für unsere Rendite nach 30 Jahren unverschämte 7.590 Euro und erhalten daher nur noch 49.840 Euro von unserem hart arbeitenden Geld.

3. Währungsrisiko Und zu guter Letzt wäre da noch die Sache mit dem Währungsrisiko. Klar, es gibt auch ETFs, die gegen Währungsrisiken abgesichert sind. Aber insbesondere ETFs der Sorte MSCI World arbeiten oft mit US-Dollar.

Das mag auf den ersten Blick kein Problem darstellen. Immerhin reden wir von der Währung, die ohnehin die Heimatwährung des Großteils der im MSCI World befindlichen Aktien ist.

Doch ETF-Investoren im Euroraum bezahlen ihre Brötchen eben mit Euro und nicht mit US-Dollar. Das wird sich wahrscheinlich auch in 30 Jahren nicht geändert haben. Je nachdem, wen man fragt.

Währungspaare wie Euro/US-Dollar sind auch nicht so stabil, wie viele glauben. Allein in den letzten zehn Jahren schwankte das Paar um über 20 % (Stand: 15.01.2020).

Viele werden das sicher noch bejubeln. Schließlich hat der im vergangenen Jahrzehnt erstarkte US-Dollar ETF-Investoren aus dem Euroraum zusätzliche Kursgewinne in Euro beschert. Aber es geht auch andersherum! Ob der MSCI World bei einer langanhaltenden US-Dollar-Schwäche auch noch so viel Spaß macht wie in den letzten zehn Jahren?

Drum prüfe, wer sich über Jahrzehnte bindet Die genannten Spitzfindigkeiten können durchaus unangenehme Folgen haben. Das bedeutet allerdings nicht, dass ETFs, die den MSCI World abbilden, nun grundsätzlich abzulehnen sind.

Es kann für alles gute Gründe geben. Globalisten möchten sich vielleicht gegen globale Verschiebungen am Finanzmarkt absichern und hätten lieber auch ein Stück Asien mit im Depot. Das könnte auch höhere Kosten rechtfertigen. Wer jetzt noch auf einen starken US-Dollar spekuliert, sieht statt Währungsrisiko eher Währungschancen.

Die genannten Punkte sind nicht die Welt, wollen aus meiner Sicht aber auch durchdacht und korrekt eingeordnet werden. Sonst ist die Überraschung irgendwann ebenso groß wie das Loch im Geldbeutel.

Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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