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3 Gründe, warum ein Aktienkauf nach Dividendenrendite in Krisenzeiten keinen Sinn ergibt

Veröffentlicht am 20.03.2020, 08:42
© Reuters.
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Huch, ist das wieder günstig geworden! Jahrelang hagelte es Beschwerden, dass der Aktienmarkt so unverschämt teuer sei.

Jetzt ist Ausverkauf – und das nicht zu knapp! Rein rechnerisch stehen einige Titel aus DAX, MDAX, SDAX jetzt mit einer Dividendenrendite von über 10 % im Schaufenster (Stand: 18.03.2020).

Verlockend, oder? Vielleicht! Aber nur nach Dividendenrendite zu kaufen ergibt aus den folgenden drei Gründen in Krisenzeiten wenig Sinn.

1. Oh Schreck, die Dividende ist weg! Machen wir uns nichts vor: Das Einzige, was derzeit exponentiell wächst, ist die Ausbreitung des Coronavirus.

Zu den künftig zu erwartenden Dividenden deutscher Unternehmen gibt es viele Meinungen, nur Wachstum vermuten hier derzeit nur die Wenigsten. Dabei sieht es bisher so aus, als gäbe es dieses Jahr einige Unternehmen, die ihre Dividende trotz allem erhöhen.

Aber warum? Mein Tipp: Um neue Investoren anzulocken. Oder um die Stamminvestoren trotz Kurseinbruch gnädig zu stimmen. Wer schon einmal eine Hauptversammlung mit krawalligen Aktionären erlebt hat, weiß genau, was ich meine.

Doch wo nichts eingenommen wird, kann auch nichts ausgezahlt werden. Diese Erfahrung haben die Investoren der Lufthansa (DE:LHAG) (WKN: 823212)-Aktie vor Kurzem machen müssen. Die Dividende für 2019 kürzte der Luftfahrtklassiker radikal auf null.

Nicht, dass man sich je zu 100 % auf die Zahlungsmoral der Unternehmen hätte verlassen können. In Krisenzeiten dürfte es allerdings noch mal verrückter zugehen. Wer hier nur die Dividendenrendite im Blick hat, kauft blind eine Kennzahl, die sich sehr schnell in die eine oder andere Richtung entwickeln kann.

2. Auch Aristokraten können gestürzt werden Natürlich ist bei den sogenannten Dividendenaristokraten alles anders! Auf die können sich Investoren seit Jahrzehnten verlassen.

So ein Aristokrat mag oftmals nicht die explosivste Kursrakete sein. Dafür wird hier Jahr für Jahr ausgeschüttet. Im besten Fall sogar immer ein wenig mehr als im Jahr zuvor.

Hier wächst nicht der Kurs, sondern die Dividende – und das recht ordentlich! Bei Aristokrat Colgate Palmolive (WKN: 850667) hat sich die Dividende in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt (Stand: 18.03.2020).

Doch sollte man sich deshalb jetzt explizit auf Aristokraten mit akzeptabler Dividendenrendite stürzen? Nun ja! Die Colgate-Aktie hat auf Wochensicht gerader einmal 2 % abgegeben (Stand: 18.03.2020). Ist das jetzt das Schnäppchen, von dem alle träumen? Wohl kaum.

Darüber hinaus darf nicht übersehen werden, dass auch Aristokraten nicht zu 100 % krisensicher sind. Ja, Konsumgüteraktien wie die von Colgate haben sich bei Deflationsgefahr oft als überaus resistent erwiesen. Aber eine Garantie für konstante oder gar weiter steigende Dividenden ist das trotzdem nicht.

Eine Analyse der vergangenen Leistung ist schön und gut. Aber eine Prognose für die Zukunft kann auch die schillerndste Vergangenheit nicht liefern. In Krisenzeiten gilt diese Einsicht umso mehr.

3. König Bargeld herrscht (wieder) überall Wer jetzt vor allem auf die Dividendenrendite schaut, macht prinzipiell alles richtig. Denn in einem womöglich deflationären Umfeld könnte es schon bald zu empfindlichen Preisrückgängen kommen.

Glück hat, wer in solchen Zeiten auf üppige Bargeldreserven zurückgreifen kann. Glück hat auch, wer einen zuverlässigen Zahler im Depot hat, der regelmäßig frisches Bargeld liefert.

In einer Deflation besteigt König Bargeld wieder seinen Thron. Aktien? Gold? Bitcoin? Diese Anlageklassen sind in meinen Augen eher für die Inflation gemacht.

Doch König Bargeld herrscht in einem deflationären Szenario nicht nur über dich, sondern auch über die Unternehmen. Fragt sich, ob die in nächster Zeit ihr Bargeld nicht eher zusammenhalten, als es unter die Investoren zu bringen.

Gut möglich, dass sonst recht spendable Unternehmen ihre Dividendenpolitik der aktuellen Marktphase anpassen. Wenn auch nur, um die Fixkosten bei einer etwaigen Ausweitung der Coronakrise zahlen zu können. Wer jetzt also nur an die Dividendenrendite denkt, könnte an Weihnachten 2020 sehr wenige Geschenke unterm Weihnachtsbaum finden.

Krisensicheres Fazit Mir kommt keine Aktie ins Depot, die keine akzeptable Dividende im Angebot hat. Am Ende weiß ich immer noch am besten, für was ich mein Geld ausgeben möchte.

Trotzdem ist die Dividendenrendite allein für mich kein Kaufgrund. Schon gar nicht in einem Umfeld, das von Tag zu Tag komplizierter wird.

Die totale Ausgangssperre kann täglich kommen (Stand: 18.03.2020). Vielleicht für ein paar Wochen. Vielleicht aber auch für 18 Monate.

In solchen Phasen würde ich nur solche Aktien kaufen, die mir nach einer tiefgreifenden Analyse genug Gründe dafür liefern. Eine passable Dividendenhistorie wäre ein wichtiger Grund – aber ganz sicher nicht der einzige Grund.

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Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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