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3 weitere Gründe, warum Offshore-Wind 10-mal größer wird, als viele heute glauben

Veröffentlicht am 01.02.2020, 08:46
Aktualisiert 01.02.2020, 09:06
© Reuters.

Die Energiewende muss energisch vorangetrieben werden. Die große Streitfrage betrifft jedoch das Wie, denn auch erneuerbare Energien haben unerwünschte Nebeneffekte. Sich abseits der Zivilisation drehende Offshore-Windfarmen sind dabei gut positioniert.

Zudem kommen aktuell gleich ein halbes Dutzend an technischen Entwicklungssträngen zusammen, die dem Thema auf absehbare Zeit einen unfassbaren Schub verleihen könnten. Lass es mich erläutern, damit du dich frühzeitig mit passenden Aktien positionieren kannst.

So entwickelt sich das grenzenlose Meer zu einer Goldgrube Bereits in den letzten Tagen habe ich darüber geschrieben, wie drei nahezu marktreife Technologien nach meiner Erwartung dazu führen könnten, dass Offshore-Windkraft bald eine völlig neue Qualität bekommt. Dabei ging es erstens um die ab 2021/2022 verfügbaren Turbinenmodelle mit mehr als 10 Megawatt Maximalleistung, die eine deutlich gesteigerte Wirtschaftlichkeit versprechen.

Zweitens verwies ich auf schwimmende Plattformen, die sich offenbar in Pilotprojekten gut bewährt haben und nun vor dem Masseneinsatz stehen. Sie erweitern das Einsatzspektrum der Offshore-Windkraft um ein Vielfaches. Bei der in diesem Sektor engagierten Equinor (WKN: 675213) hört sich das so an: „Heute hat die Technologie einen Wendepunkt in ihrer Reife erreicht, und wir glauben an eine rasche Wachstumsbeschleunigung.“

Der dritte Punkt betrifft die Möglichkeit, den Strom direkt vor Ort in Wasserstoff, Methanol oder Ammoniak umzuwandeln. Power-to-X heißt das magische Wort. Die bisher bestehende Schwierigkeit, Erzeugung und Verbrauch in Gleichklang zu bringen, wird dank der nun möglichen Entkopplung wegfallen. Schon bald könnte die aktuell noch eher lineare Entwicklung eine massive Beschleunigung erfahren, wo Wertschöpfungsketten auf allen Kontinenten parallel hochgezogen werden, um die Nachfrage bedienen zu können.

Nun kommen wie versprochen noch drei weitere Argumente, warum ich so überzeugt davon bin, dass hier Investitionen im Bereich von 5.000 Mrd. Euro über die kommenden zwei Dekaden losgetreten werden könnten.

Darum könnte alles noch besser werden Durch die Konstruktion von Offshore-Windfarmen werden im Abstand von ein bis zwei Kilometern voneinander gewaltige Strukturen im Meer gebaut. Diese allein für das Daraufsetzen einer Turbine zu nutzen, ist eigentlich fast zu schade.

Findige Ingenieure grübeln bereits seit vielen Jahren darüber, wie man diese wirtschaftlich nutzen könnte. Hier sind drei der aussichtsreichsten Möglichkeiten:

1. Aquakulturen Was liegt näher, als weit draußen auf dem Meer zwischen drei oder vier Turbinen einen riesigen Käfig aufzuspannen, um Aquakultur zu betreiben? Bereits von 2012 bis 2015 wurde in einem großangelegten Projekt genau diese Fragestellung untersucht. Ein Konsortium rund um das Thünen-Institut in Bremerhaven kam zum Schluss, dass ein wirtschaftlicher Betrieb etwa mit Miesmuscheln, Wolfsbarschen oder Algen in der Nordsee funktionieren könnte.

Auch wenn damals noch eine Reihe von Fragen bezüglich der Kostenstrukturen offen blieben, denke ich, dass es gelingen sollte, eine passende Herangehensweise zu entwickeln, um daraus ein lukratives Geschäft zu machen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass sich für Anlagenbetreiber zusätzliche Erlösquellen eröffnen werden, die Offshore-Projekte noch attraktiver machen.

2. Solar-Hybridkraftwerke Eine weitere Möglichkeit, zusätzliche Umsätze zu generieren, betrifft die Photovoltaik. Acciona (WKN: 865629) hat es letztes Jahr vorgemacht, als die Spanier zum ersten Mal einen Turbinenturm großflächig mit flexiblen organischen Solarmodulen bestückten.

Auf hoher See ist noch viel mehr möglich. Statt nur den Turm zu nutzen, könnte die gesamte Fläche zwischen den Turbinen mit schwimmenden Modulen bedeckt werden. Schließlich ist auch Floating Solar aktuell ein großes Thema, bei dem bereits große Fortschritte erzielt wurden. Im Oktober 2019 wurde beispielsweise in Frankreich ein 17-Megawatt-Projekt eröffnet. Gleichzeitig plant der indische Staat Madhya Pradesh aktuell die Errichtung einer Gigawattanlage.

Auf einer Fläche von 1,5 mal 1,5 Kilometer könnten Solarmodule – ausgehend von 200 Watt pro Quadratmeter – eine Maximalleistung von 450 Megawatt erzeugen, und damit etwa das Zehnfache der vier Windturbinen an den Ecken. Das hat definitiv Potenzial, wenn du mich fragst!

3. Ozean-Hybridkraftwerke Wenn wir dann noch unter die Oberfläche abtauchen, ergeben sich weitere Chancen. Letztes Jahr war ich in Chile und habe mich in den Pazifik gewagt. Die Küste fiel ziemlich steil ab und mit jeder Welle schlugen mir die Kieselsteinchen an die Beine, sodass ich am Schluss mit aufgeschlagenen Wunden an den Schienbeinen übersäht war. So habe ich die unbändige Kraft der Wellen und Meeresströmungen am eigenen Leib erfahren (der Spaß war es wert!).

Kein Wunder, dass intensiv daran geforscht wird, das optimale Turbinendesign zu finden, um diese Energie zu ernten. Seit 2014 werden beispielsweise im EU-Projekt EnFAIT die Grundlagen dafür gelegt, ein Gezeitenkraftwerk zu skalieren. Zum Konsortium gehören etwa die Wood Group (WKN: A1JGY5) und SKF (WKN: 884316). Mittlerweile wurde auch schon ein europaweites Lieferantennetzwerk aufgebaut. Mitte 2022 soll es richtig losgehen mit der Kommerzialisierung.

Über die Kombination von Wind- und Wasserturbinen lassen sich Kosten sparen, was die Rentabilität entsprechender Projekte steigern würde. Eine wissenschaftliche Untersuchung aus dem Jahr 2017 kam zum Schluss, dass die „die Aussicht auf höhere Erträge bei reduzierter Infrastruktur ermutigend“ sei.

Mega-Chancen im Aufwind Mit der neuen industrialisierten Turbinengeneration, den schwimmenden Plattformen, den Power-to-X-Anlagen sowie über die Verbindung mit Aquakultur, Ozean- und Solarenergie beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte der Windkraft. Schritt für Schritt steigt die Klarheit darüber, was funktionieren kann, und die Projekte wachsen aus dem Pilotstadium heraus.

Strategische Investoren sollten sich schon einmal eine Watchlist mit passenden Aktien entlang der Wertschöpfungskette zurechtlegen, um im richtigen Moment bereit zu sein.

Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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