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70:30, 60:40, 1 % pro Lebensjahr: Die heiligen Regeln für ein maximal sicheres Portfolio?!

Veröffentlicht am 11.02.2020, 07:49
Aktualisiert 11.02.2020, 08:06
© Reuters.
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Das Thema Portfoliosicherheit wird in diesen Tagen wieder vermehrt großgeschrieben. DAX, S&P 500 und Co. sind zwar noch auf weitere Rekordjagd aus. Nichtsdestoweniger werden viele Investoren bei steigenden Kursen immer skeptischer. Die nächste Korrektur wird schließlich in der Hausse geboren, so eine gängige Theorie.

Auch wenn niemand mit Sicherheit sagen kann, wann eine Korrektur eintrifft, können hohe Indexstände natürlich eine Erinnerung daran sein, dass man sich möglicherweise auf etwas mehr Volatilität einstellen und vorbereiten sollte. Wobei natürlich das Verkaufen sämtlicher Aktien der falsche Weg ist.

Aber werfen wir in diesem Sinne einen Foolishen Blick auf gängige Formate wie beispielsweise die 60-%-zu-40-%-Regeln oder neuerdings auch die 70-%-zu-30-%-Regeln oder aber die 1-%-pro-Lebensjahr-Formate, von denem man generell zum Thema Portfoliosicherheit lesen kann, und überlegen einmal, was Investoren von solchen Weisheiten halten sollen.

60:40 oder auch 70:30, alles eine ähnliche Richtung Eine erste Regel, von der man häufig lesen kann, handelt von generellen Prozentsätzen, die sich um die Allokation eines möglichst sicheren Portfolios drehen. Je nach Meinung kann dabei eine Verteilung von 60 % Aktien und 40 % Anleihen möglichst sicher sein. Wobei man neuerdings auch dazu übergeht, 40 % Cash zu halten. Oder eben, in einer etwas anderen Abweichung, 70 % Aktien bei 30 % Anleihen oder Cash, wodurch die neuen Niedrigzinszeiten mehr gewürdigt werden sollen, in denen Anleihen selbst wenig abwerfen.

Wie auch immer, solche Richtlinien existieren dabei in vielerlei Hinsicht. Insbesondere für Ruheständler, die beispielsweise die 4-%-Regel befolgen möchten, soll ein solcher Mix maximale Sicherheit garantieren, in einem historischen Backcheck sei demnach ein Portfolio niemals ausgereizt worden, wodurch man auf dem Trockenen gesessen hätte. Grundsätzlich scheinen solche Portfoliotheorien wissenschaftlich fundiert zu sein.

Allerdings, um auch das in aller Deutlichkeit zu sagen: Grundsätzlich besitzen solche Ausrichtungen klare Grenzen. Wer beispielsweise ein Vermögen von einer Million Euro im Laufe seines Lebens zusammengespart hat, würde unter Berücksichtigung dieser Formeln entweder 400.000 Euro in niedrig verzinste Anleihen oder auch Cash investieren, oder eben bei der 70-%-Aktienquote 300.000 Euro in liquiden Mitteln halten. Möglicherweise zeigt dieses Beispiel daher bereits, dass grobe Richtlinien ihre Grenzen besitzen. Vor allem, wenn man vermögender ist.

Was ist mit der 1-%-pro-Lebensjahr-Regel? Etwas persönlicher mutet dagegen eine Börsenregel an, bei der man als Investor seine Aktienquote an den Lebensjahren ausrichten soll. Demnach kann es sich anbieten, von 100 % ausgehend für jedes bereits absolvierte Lebensjahr ein Prozent abzuziehen. Das, was dabei übrig bleibt, soll eine bequeme Aktienquote sein, mit der man maximale Rendite bei maximaler Sicherheit generiert. Wie gesagt, zumindest etwas persönlicher.

Nichtsdestoweniger besitzt auch diese Regel in meinen Augen ihre klaren Grenzen. Während die Aktienquote eines 25-Jährigen von 75 % möglicherweise noch verdeutlicht, dass in jungen Jahren die Volatilität weniger schlimm ist, würde man mit 65 und im Rentenalter lediglich noch 35 % in Aktien investieren. Zugegeben, maximale Sicherheit wird in Anbetracht eines Cashpolsters von 65 % vorhanden sein. Allerdings ist auch hier das Renditepotenzial eher limitiert und von einer niedrigen Aktienquote im Alter definiert.

Die 1-%-pro-Lebensjahr-Regel kann daher für ängstliche Investoren ein solider Anhaltspunkt sein, um bis zum Ruhestand zu investieren, und durch den noch längeren Zeitraum in jüngeren Jahren bei einer deutlich höheren Aktienquote zu mehr Nachhaltigkeit im Portfolio führen, zumindest wenn man in jungen Jahren die Volatilität aushält. Gerade im Alter könnte diese Regel jedoch viel Rendite kosten, wobei man in Anbetracht einer drohenden Rentenlücke gerade hier vermutlich auf weitere Kapitalerträge zwecks Kompensation angewiesen ist.

Was soll man von solchen Regeln halten? Derartige Regeln können unterm Strich eine Orientierungshilfe für Investoren sein. Gerade die Quotierungen von 70 zu 30 oder auch 60 zu 40 können bei kleineren bis mittleren Vermögenssummen hilfreich sein, um stets liquide Mittel für die eigene Altersvorsorge parat zu haben. In einigen Fällen kann ein solcher Richtwert daher hilfreich sein. Bei größeren Vermögenssummen sollte man als Investor jedoch eine Anpassung überdenken.

Die zweite Regel mit den Prozentsätzen in Abhängigkeit zum jeweiligen Lebensjahr sollte mit noch größerer Vorsicht genossen werden, da man sich gerade im Alter vermutlich einiges an Rendite entgehen lässt. Auch diese Regel kann eine gewisse Daseinsberechtigung haben, jedoch sollte man letztlich überlegen, ob es hier nicht bessere Alternativen oder Orientierungshilfen gibt.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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