(neu: aktueller Kurs, Details, Analystenstimmen)
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Weder der Verkauf der Bauchemiesparte noch das Sparprogramm sind Neuigkeiten für die Aktionäre des Chemieriesen BASF (4:BASFN). Auf Beifall stieß am Freitag aber, dass Konzernchef Martin Brudermüller auf einer Investorenkonferenz erstmals einen Zeitpunkt für die Trennung von dem Bereich nannte. Auch Details zum Ergebnisbeitrag des im November angekündigten Sparprogramms kamen gut an. Zudem wollen die Ludwigshafener die Dividende weiterhin jedes Jahr steigern.
Um die Mittagszeit gewannen die BASF-Aktien knapp drei Prozent auf 63,80 Euro. Damit knüpften sie an ihre jüngste Erholung seit Wochenmitte an und waren größter Gewinner im steigenden Dax (DAX). In ihrem Schlepptau legten auch die Titel anderer Branchenunternehmen zu. So ging es für die ebenfalls im Dax notierten Papiere von Covestro (4:1COV) um fast zweieinhalb Prozent hoch. "Die Aussichten für die kommenden Quartale und eine mögliche Bodenbildung im Chemiesektor lassen Investoren für die Aktien beider Unternehmen risikofreudiger werden", kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank (DE:CDBG).
Die Aktien von Lanxess (4:LXSG) und Evonik (4:EVKn) zählten mit Kursaufschlägen von drei und knapp zwei Prozent zu den besten Werten im MDax (MDAX), und im Nebenwerte-Index SDax (SDAX) mischte Wacker Chemie (4:WCHG) mit mehr als einem Prozent Plus weit vorn mit. Entsprechend war auch der europäische Sektorindex (Stoxx 600 Chemicals PR) mit einem Anstieg um rund ein Prozent einer der besten im marktbreiten Stoxx-600-Branchentableau .
BASF-Chef Brudermüller will die Bauchemiesparte bereits bis zum Jahresende abstoßen und erklärte, es gebe Angebote - bisher waren Insider von Mitte 2020 ausgegangen. Vor Wochen machten bereits Namen von potenziellen Investoren die Runde - darunter der US-Finanzinvestor Carlyle (2:CG) und der US-Baustoffhersteller Standard Industries. Auch andere Finanzinvestoren wie Bain Capital, Cinven oder KKR kämen Insidern zufolge als mögliche Käufer in Frage, berichtete Bloomberg im Juli.
Zudem soll das Sparprogramm bereits im laufenden Jahr eine halbe Milliarde Euro zum operativen Konzernergebnis (Ebitda) beisteuern. Für 2020 wird der Ergebnisbeitrag mit bis zu 1,3 Milliarden Euro beziffert und für das Jahr darauf mit zwei Milliarden Euro. Gleichzeitig sollen die Kosten für das Sparprogramm von 400 bis 500 Millionen Euro 2019 in den beiden darauf folgenden Jahren auf jeweils 200 bis 300 Millionen Euro zurückgehen.