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AKTIE IM FOKUS 2: Drohende Kartellbuße drückt Delivery Hero - Analysten gelassen

Veröffentlicht am 08.07.2024, 12:47
Aktualisiert 08.07.2024, 13:00
© Reuters.
DHER
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(neu: weitere Details und Analystenstimmen, aktuelle Kursentwicklung)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Wegen einer womöglich höher als erwarteten EU-Kartellrechtsstrafe für Delivery Hero (ETR:DHER) sind Anleger am Montag zunächst in Scharen aus der Aktie geflohen. Das Papier des Essenslieferdienstes sackte kurz nach dem Handelsstart über 17 Prozent ab in Richtung seines im Februar erreichten Rekordtiefs. Eine deutliche Erholung folgte allerdings auf dem Fuße, zumal Analysten trotz der negativen Nachricht allgemein gelassen blieben. Sie sehen selbst angesichts einer eventuell höheren Strafe keine ernsthafte Bedrohung für das Unternehmen.

Die Aktie erholte sich gegen Mittag deutlich von ihrem Kurssturz und gab im kaum veränderten MDax , dem Index für mittelgroße Werte, noch um 4,6 Prozent auf 20,04 Euro nach. Zuvor war es zeitweise bis auf 17,35 Euro abwärts gegangen. Das Februar-Tief liegt bei 14,92 Euro. Mitte Mai allerdings hatte der Kurs noch rund 32,50 Euro betragen und damals von dem erfolgreichen Verkauf des Foodpanda-Geschäfts in Taiwan sowie dem Einstieg des US-Mobilitätsgiganten Uber (NYSE:UBER) bei Delivery Hero profitiert.

Am Sonntagabend hatte Delivery Hero eine Erhöhung der Rückstellungen angekündigt. Die Buße der Europäische Kommission wegen angeblicher wettbewerbswidriger Absprachen könnte über 400 Millionen Euro liegen, lautete die Begründung des Unternehmens, das bisher für den Konflikt nur 186 Millionen Euro zurückgelegt hatte.

Unisono bleiben die Analysten ungeachtet der negativen Nachricht und des von ihnen erwarteten Drucks auf die Aktie positiv gestimmt für Delivery Hero. So betont UBS-Analyst Jo Barnet-Lamb, dass die Aktie sein "Top Pick" unter den Papieren der europäischen Essenslieferdienste bleibe. Die Experten von Bryan Garnier nennen sie trotz allem innerhalb des Segments ihre "favorisierte Aktie".

Die Bilanz der Unternehmensgruppe sei unverändert solide, "selbst ohne Berücksichtigung des potenziellen Erlöses aus dem taiwanesischen Geschäft in Höhe von 950 Millionen US-Dollar", schrieb Barnet-Lamb.

Und seitens Bryan Garnier heißt es: "Selbst wenn von einem EU-Bußgeld von etwa 400 Millionen Euro sowie einem möglichen spanischen Bußgeld von 300 Millionen Euro in Bezug auf die Praktiken der Tochter Glovo im Umgang mit Lieferfahrern ausgegangen würde, wäre Delivery Hero immer noch in der Lage, seine Fälligkeiten zu erfüllen und gleichzeitig die Vereinbarung eines geforderten Mindestbestands an Barmitteln von 800 Millionen Euro einzuhalten." Die Experten betonten zugleich, dass beides aktuell noch unbestätigt sei.

Für die Außenwahrnehmung der Bilanz aber, so schreibt der UBS-Experte weiter, sei die Aufstockung der Rückstellung "nicht hilfreich", denn die Liquidität sei vor der Refinanzierung Anfang dieses Jahres ein wesentliches Anliegen der Investoren gewesen.

Auch Giles Thorne vom Investmenthaus Jefferies zufolge liegt das Problem für den Markt ebenfalls nicht in der Höhe der möglichen Geldbuße. Wie er unter Verweis auf Glovo schreibt, könnte sie vielmehr "ein Muster für weitere Fälle" sein. So hängt die potenzielle Kartellstrafe über 400 Millionen Euro ihm zufolge wohl mit dem Verkauf des Balkangeschäfts an Glovo im Mai 2021 zusammen, also bevor Glovo im Dezember 2021 von Delivery Hero übernommen wurde. Es handele sich entsprechend um eine weitere negative regulatorische Entwicklung, die sich aus der letztgenannten Übernahme ergebe. Hinzu komme die erwartete, noch offene Geldbuße, die Glovo in Spanien wegen falscher Einstufung von Fahrern auferlegt worden sei.

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