FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Zuversichtliche Aussagen zur Geschäftsentwicklung haben Fielmann (112:FIEG) am Donnerstag deutliche Kursgewinne beschert. Damit setzten die Aktien der Optikerkette ihre Erholung fort. Dass die Zahlen für das dritte Quartal von Analysten unterschiedlich bewertet wurden, machte den Anlegern offenbar wenig aus.
Gegen Mittag legten die Fielmann-Titel um knapp vier Prozent auf 57 Euro zu, was ihnen einen der vorderen Plätze im MDax (MDAX) bescherte. Gegenüber ihrem Vierjahrestief vor drei Wochen (48,84) haben sie damit fast 17 Prozent gut gemacht, zudem überwanden sie die Charthürde von 55 Euro souverän. Seit Jahresbeginn steht aber immer noch ein Minus von mehr als 22 Prozent zu Buche. Der Index der mittelgroßen deutschen Unternehmen hat im selben Zeitraum um sieben Prozent nachgegeben.
Nach einer rückläufigen Gewinnentwicklung in der ersten Jahreshälfte konnte Fielmann den Hebel im dritten Quartal wieder umlegen: Der Vorsteuergewinn und das Nettoergebnis legten jeweils um rund fünf Prozent zu. Beim Umsatz schaffte Fielmann immerhin ein knappes Plus. "Die ersten Wochen des vierten Quartals stimmen uns optimistisch", hieß es zudem weiter. Für das Jahr strebt das Unternehmen weiterhin ein Ergebnis vor Steuern auf Vorjahresniveau an. Umsatz sowie Absatz sollen wie im Vorjahr um 3,6 beziehungsweise 1,5 Prozent steigen.
Angesichts des schwierigen Geschäftsumfelds sei das dritte Quartal stark ausgefallen, lobte Analyst Knud Hinkel von der Investmentbank Equinet. Dagegen konstatierten die Experten der Baader Bank und der Commerzbank (DE:CBKG) durchwachsene Resultate: Einer mäßigen Umsatz- stehe eine überraschend gute Ergebnisentwicklung gegenüber.
Nachdem das Wetter, höhere Personalkosten und negative Währungseffekte Fielmann im ersten Halbjahr zugesetzt hatten, zeigten sich die Anleger erleichtert über den bestätigten Ausblick. Einige Marktteilnehmer hatten nämlich eine Senkung befürchtet.
Auf dem Weg zu den Jahreszielen habe das Unternehmen aber trotz des guten dritten Quartals noch eine Wegstrecke vor sich, schrieb Equinet-Experte Hinkel. Sein Commerzbank-Kollege Oliver Metzger rechnete vor, dass diese für das Schlussquartal ein recht ambitioniertes Umsatzwachstum von 10,4 Prozent voraussetze. Dagegen erscheine das angenommene operative Ergebnis (Ebit) von 53,1 Millionen Euro realistisch.