(neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der bevorstehende größte Zukauf der Unternehmensgeschichte und eine Kaufempfehlung der Citigroup (NYSE:C) haben die Papiere von Fresenius (XETRA:FREG) am Dienstag kräftig beflügelt. Die Aktien des Bad Homburger Medizinkonzerns kletterten zum Handelsschluss auf ein Rekordhoch von 70,43 Euro. Mit einem Kurszuwachs von 6,44 Prozent waren sie zugleich der mit Abstand beste Wert im Dax (DAX), der lediglich um 0,14 Prozent vorrückte.
Die von Fresenius angestrebte Akquisition des spanischen Krankenhausbetreibers Quirónsalud mit 43 Kliniken und 35 000 Mitarbeitern wurde am Markt positiv aufgenommen. Der Dax-Konzern will dafür 5,76 Milliarden Euro auf den Tisch legen. Quirónsalud ist die größte private Klinikkette in Europa außerhalb Deutschlands und wäre der bisher größte Zukauf von Fresenius.
ÜBERNAHMEZIEL PROFITABLER ALS STAMMMARKE
Laut Analyst Jit Hoong Chan von S&P Global stellt Fresenius mit dem Kauf sein bisher komplett auf Deutschland ausgerichtetes Krankenhaus-Angebot der Kliniktochter Helios breiter auf. Zudem arbeiteten die Spanier profitabler als Helios, was sich positiv auswirken sollte. Auf diesen Aspekt stellte auch die DZ Bank ab. Analyst Sven Kürten betonte zudem die attraktiv erscheinende Bewertung von Quirónsalud. Er sieht auch deshalb die Übernahme positiv.
Die frische Kaufempfehlung der Citigroup trieb die Aktien ebenfalls an. Der Medizinkonzern biete defensives Wachstumspotenzial aus eigener Kraft, betonte Analyst Patrick Wood. Die Produktpipeline der Flüssigmedizinsparte Kabi sei werthaltig und die operative Marge (Ebit:Marge) bei der Krankenhaussparte stehe vor einer positiven Trendwende.
CITIGROUP SIEHT WEITERES POTENZIAL
Zwar seien die Anteilsscheine nicht gerade günstig, würden aber mit einem Abschlag zur europäischen Medizintechnikbranche gehandelt, was angesichts des defensiven Wachstumsprofils konservativ sei. Wood setzte sein Kursziel bei 78 Euro. Gemessen am aktuellen Kurs sieht Wood damit noch ein Kurspotenzial von mehr als 10 Prozent.